Tobias Heß

Aus Ärztebriefe
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Grunddaten zu Tobias Heß
GND-Nummer(n) 119701502
Namensvariante(n)
Geburtsdatum 1568
Geburtsort Nürnberg
Sterbedatum 1614
Sterbeort Sterbeort nicht bekannt

Vita

Sohn des Johann Heß (lt. Kühlmann/Telle 1998 handelt es sich bei Johann Heß nicht um den Vater, sondern - möglicherweise - um einen Verwandten, Vater des Tobias Heß soll ein "Senator", also ein Ratsmitglied gewesen sein.), Bürger zu Nürnberg, getauft am 31. Januar 1568 in Nürnberg (lt. Paulus, Alchemie und Paracelsismus: 364), 1583 Studium in Altdorf (1583, ?), 1586 Erfurt (1586, ?), 1587 Tübingen (1587, ?) (lt. Kühlmann/Telle 1998 handelte es sich hierbei aber um sein Jurastudium, nicht um sein Medizinstudium), 1588 Heirat mit Agnes Kienlin, der Ehe entsprangen fünf Söhne und fünf Töchter, 1592 Dr. jur. Tübingen, Jurist in Speyer (lt. Auskunft des Archivs vom 8. August 2007 dort unbekannt) und Tübingen, dort wirkte er als paracelsistischer Laienarzt: Klagen der med. Fakultät zwischen 1599 und 1613 (UAT Tübingen, Sign.: 20/3a: Generalia 1599-1777, Nr. 1, Bl 4a; Sign. 20/12: Unbefugtes Medicinieren 1575-1768, Nr. 4-6.), Anführer(?) des Kreises um Besold und Andreae Wild (vgl. Brecht, Chiliasmus in Württemberg: 25-32; Bubenheimer, Von der Heterodoxie zur Kryptoheterodoxie; van Dülmen, Utopie einer Christlichen Gesellschaft: 46-64; Paulus, Alchemie und Paracelsismus: 364).

1605 (wirkungslose?) Befragung durch die theologische Fakultät auf Befehl Herzog Friedrichs I.: vgl. UAT Tübingen, Sign.: 12/17: Acta Universitatis. Facultas Theologica. Religionssachen. Suppl., Nr. 37-41. Der Augsburger Stadtarzt Karl Widemann (um 1560-1637) vermerkte um (1610-15) in seinem Verzeichnis spagyrischer Mediziner, Heß sei „in Armuet geratten“ (Paulus, Alchemie und Paracelsismus: 340). Heß war vielleicht insolvent, aber Besitzer zahlreicher Grundstücke (T.W.). Mail von Michael Wischnath (29.08.08): 1. Visitationsakten: Visitationsrezeß, 1606 Juli 12: Nachdem Dr. Tobias Heß erklärte, daß er über seine sonderbare opinio de tertio quodam saeculo nicht mehr disputieren wolle, ist er zu überwachen und über ihn zu berichten (UAT 6/26 Nr. 21). Universität an die Visitatoren, 1609 Aug. 15: Hess soll sich ordnungsgemäß prüfen und promovieren lassen (UAT 6/25 Nr. 85d). Friedrich an die Universität, 1613 Apr. 18: Hess darf gemäß Reskript von 1608 ohne Promotion praktizieren 89a (UAT 6/25 Nr. 89a).

2. Kaufverträge UAT 44/121 (I) Nr. 33, 36-39, 41-44: Verkauf diverser Hessischer Liegenschaften in den Jahren 1615 und 1615 3. Handakten des Universitätsnotars UAT 135 Nr. 63: Verkauf der Schmidtläppi-Hessischen Behausung an David Sturm 1636, 4. Akten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit UAT 285/91: Inventur der Hinterlassenschaft (1615, Bibliotheksverzeichnis ed. Gilly 2009), Schreiben von Tobias Heß an den Rektor, weiter Heiratsabrede zwischen stud. iur. Tobias Hess, Sohn des Johann Hess, Bürgers zu Nürnberg, und Agnes Kienlin, Tochter des Mag. Conrad Kienlin, gewesenen Bebenhäuser Pflegers, 1588 Bestellung von Kuratoren zur Sanierung der Hessischen Finanzen für den dazu nicht mehr fähigen Tobias Heß, 1614 Inventar der Hinterlassenschaft des Tobias Hess, 1615 Gläubigerforderungen und Schuldentilgung, 1613-1617 Ankündigung der zum Verkauf angebotenen Güter, o.D. Beschwerden der Witwe über die Kuratoren und Bitte um selbständige Güterverwaltung, 1615 Inventar der noch im Besitz der Familie befindlichen Güter und Vergleich zwischen Witwe und Kindern, 1616 Verkauf der Hessischen Nebenbehausung und Auszahlung des Erlöses an die Gläubiger, 1616 Bitte der Agnes Heß um Bestellung eines Kurators, 1624 1 Fasz., (1588, 1601) 1613-1624. UAT 285/95 Dr. iur. utr. Tobias Heß: Rechnungslegung der Kuratoren über die für die Witwe Agnes Heß durchgeführte Güterverwaltung: Rechnungen der Pfleger Dr. David Heckmaier, cand. iur. Jakob Hiller, Dr. iur. Bartholomäus Kellenbentz und Mag. Salomon Frisch, 1614-1616; UAT 285/158 Gläubigerforderungen nach Ableben des Johann Andreas Heß [ein Sohn?] 1643.


Literatur


Archivalien

Briefe