Johann Morhard
| GND-Nummer(n) | 130010308 |
| Namensvariante(n) | Johannes Morhardus ; Johannes Morhart |
| Geburtsdatum | 1554 |
| Geburtsort | Tübingen |
| Sterbedatum | 3.1631 |
| Sterbeort | Schwäbisch Hall |
Vita
Studium in Tübingen (16 April 1569, 1581); 1576 dort M. A.; bereiste nach eigenen Angaben Wien und Italien (?, ?), dort Padua () (lt. Morhard, Haller Haus-Chronik: 20, 23); erneut Immatrikulation in Tübingen (7 November 1569, ?) zum Zwecke des Erwerbs des Dr. med. Tübingen (1585). (lt. Schumm 1964 erwarb er den Titel 1583). Geschworener (zweiter) Stadtarzt der Reichsstadt Schwäbisch Hall (1586, 1591) als Nachfolger seines Tübinger Studienkollegen Josef Brenz, († 1586), dem jüngsten Sohn des Reformators. Erster Stadtarzt in Schwäbisch Hall (1591, 1631); sein jährliches Gehalt betrug 40-150 Gulden. Er heiratete 1588 dessen Witwe Anna (geb. Hiller, † 1603) und übernahm seine zwei Kinder als Pflegekinder. Es folgten die Geburten unzähliger Kinder, von denen viele früh verstarben, (im Testament vom 20 April 1629 werden drei noch lebend genannt: Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Sign.: 6/88 1/2); 1589 kauft er ein Haus in der Oberen Herrngasse für 750 Gulden von der Gemeinde (Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Sign.: 13/1538.) und 1596 von Posthius’ Briefpartner Johann Weidner einen Garten für 160 Gulden (Morhard, Haller Haus-Chronik: 40). 1603 Barbara Köchin (also Koch, 1580-1622), fünf überlebende Kinder, 3 Mädchen, 2 Söhne; 1622 Catharina (geb. #), Witwe von Dr. med. Georg Winkler († 1606?), zwei Kinder, ein „Bäslein“ als Ziehkind; seine Chronik zeugt von intensiven endzeitlichen Befürchtungen. Zu einer mutm. Bewerbung M.s in Helmstedt s.u. Archivalien.
Literatur
- PND
- Jessen I, 65
- Schwäb. Leb. IX, 40-46
- Jessen/Voigt 1996, 361: 3.9.1554-10.3.1631
- Münkle 1992, 15
- Walter 2011
- Schumm 1964, 20-22
- Wunder 196, Johann Morhardt; Hauptquelle: Chronica Hallensis et domestica (158#-1631), in: WLB Stuttgart, Sign.: Cod. Hist. Oct. 73, gedruckt als: Morhard 1962
- Johann Morhard: Haller Haus-Chronik. Hrsg. vom Historischen Verein für Württembergisch Franken, Schwäbisch Hall 1962. (detaillierte Ansicht)
- Tilmann Walter: Ärztliches Leben im frühneuzeitlichen Schwäbisch Hall: der Stadtarzt Johann Morhard (1554–1631), in: Heike Krause / Andreas Maisch (Hg.): Auf Leben und Tod. Menschen und Medizin in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis 1950, Schwäbisch Hall 2011, S. 72-83. (detaillierte Ansicht)
- Gerd Wunder: Johann Morhard. Arzt und Chronist 1554-1631, in: Max Miller / Robert Uhland (Hg.): Lebensbilder aus Schwaben und Franken Bd. 9, Stuttgart 1963, S. 40-46. (detaillierte Ansicht)
Archivalien
- 6/88 1/2: Testament des Dr. Johann Morhardt, Arzt und Physicus der Stadt Schwäbisch Hall, und seiner Ehefrau Barbara Köchin, 1615. Enthält a.: Notariatsinstrument v. 12.3.1615 über die Anfertigung dieses Testaments
- 14/0542: Inventur des Dr. med. Johann Morhardt, Stadtphysicus, 1631: Enthält u.a.: Haus in der Oberen Herrngasse; Erbauseinandersetzung
- 17/1476: Stm., Rat und alle Bürger Schw. H. verkaufen um 425 fl rh Landeswährung auf Wiederkauf an David Horlacher, B. H. und Registrator, Jonas Bonhöffer, B. H. und des äußeren Rats und Gericht als Vormünder des verstorbenen Johann Morhards, Dr. der Arznei und Stadtarzt Kinder 2. Ehe 21 fl 1 Ort rh Landeswährung in grober Münz Zinsgeld auf Georg aus der Stadt Renten, Gülten, Nutzen und Gefällen, 1631
- 37 Alt 2381 - Personalakte Helmstedt 1586 (verloren?)