Valentin Butzlin
| GND-Nummer(n) | 120719681 |
| Namensvariante(n) | Valentin Bützlin ; Valentinus Bucelius |
| Geburtsdatum | Geburtsdatum nicht bekannt |
| Geburtsort | Wangen im Allgäu |
| Sterbedatum | Sterbedatum nicht bekannt |
| Sterbeort | Überlingen |
Vita
geb. ca. 1521 Wangen, † nach [?] 1580 Überlingen; Stadtarzt in Überlingen (1546, ?); lt. DNB belegt für 1552
Valentin Butzlin wurde um 1521 in Wangen geboren. Es gibt 13 Orte mit diesem Namen (Schilling, 2001, Bd. 3, S. 557). Da Butzlin später Stadtarzt in Überlingen am Bodensee wurde, wird er in Wangen am Bodensee geboren worden sein. Das ungefähre Geburtsjahr wurde aus dem Jahr des Beginns seines Studiums abgeschätzt. Butzlin schrieb sich am 25. Juni 1539 in die Matrikel der Universität in Ingolstadt (1539, 1545) ein (Pölnitz, 1937, Bd. 1, S.555 „[1539 Mense Iunio] 25. Valentinus Bützlein Vannianus“). In Ingolstadt (1545) wurde er 1543 zum Magister und 1545 zum Doktor der Medizin promoviert (Liess, 1984, S. 169). 1546 übernahm Butzlin für 50 Gulden jährlich die Stelle des Stadtarztes in Überlingen (Munck, 1951, S. 29). Dort soll er „noch 1580 als Stadtarzt tätig“ gewesen sein (ebd.). Ab 1577 ist in Überlingen allerdings auch ein Doktor der Arznei namens Johann Joachim Butzlin, vermutlich Valentins Sohn, nachweisbar.
Mit den in Zürich seit 1549 (für 1550) gedruckten Schreibkalendern von Butzlin breitete sich diese damals neue Kalenderart weiter aus. Zuvor hatten bereits → Dionysius Sibenburger (Kalender für 1541), → Christoph Stathmion (für 1543), → Georg Seyfridt (für 1544), → Johannes Berthold Seipel (für 1545) und → Simon Heuring (für 1548) Schreibkalender in Quart verfaßt. Butzlin hingegen verfaßte seine Kalender „sampt der schrybtafel“ zunächst in Sedez (vgl. auch → Philipp Melhofer seit 1543) und vermutlich erst ab 1571 in Quart. Gegenüber den anderen Kalendermachern gibt es bei Butzlin die Besonderheit, daß er anfangs kein separates Prognostikum schrieb, sondern eine kurze Praktik unmittelbar nach dem Kalendarium brachte. Erst für 1572 könnte er erstmals auch ein großes Prognostikum verfaßt haben, das er dem dann auch in quart herausgegebenen Schreibkalender hinzufügte, denn für jenes Jahr erschien eine „Practica“ (zitiert nach Zinner, 1941/64, S. 251, Nr. 2573).