Helisaeus Röslin
PND-Nummer: ; Namensvarianten: ; Geburtsdatum: 1544 in Plieningen; Sterbedatum: 1616
Vita
Sohn des Pfarrers, Stipendium des württembergischen Herzogs, Studium und Dr. med. in Tübingen (1569), studierte u.a. bei Samuel Eisenmenger, daher Astrologe, Paracelsist (Röslin vertritt 3-Elemente-Lehre: Diesner: 124) und Schwenkfeldianer, äußerte tiefe Zweifel an der „Aristotelica philosophia und an der Galenica Medicina“ (Diesner: 117). Zweifel am heliozentrischen Welt-System, daher eigener Entwurf (1593), den Tycho Brahe als Plagiat öffentlich angriff. 1569 Arzt in Pforzheim (?, ?) und Heirat mit Judith Beurlin, Tochter des Theologen Jakob Beurlin, mit ihr eine Tochter, zwei Söhne, die Röslin alle überlebte. dann Leibarzt (wohl „von Haus aus“, TW) verschiedener Grafen: Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz) (?, ?), Philipp V. (Hanau-Lichtenberg) (1584, ?), daneben seit 1582 auch Stadtarzt von Hagenau (1582, ?), Wohnsitz in Zabern, ab 1608 in Buchsweiler. Chronologie und Astrologie zur Heilsgeschichte, Endzeitglaube nach der Offenbarung, auch balneologische Schrift. Nach Diesner (S. 125, 139f.) blieben sich Kepler und Röslin freundschaftlich verbunden, obwohl Kepler Röslins Prognosen zeitweise scharf kritisierte. Röslin habe Keplers überlegenen mathematischen Verstand bewundert. Lt. List: Selbstbiographie in Röslin (1608? TW), Kap. 3.
Literatur
- Diesner, Heliaeus Röslin.
- Diesner, Röslin als Forscher und Publizist.
- Jessen / Voigt, Bd. 4.
- Jessen I, 114f..
- Jöcher III, 2175.
- Jöcher-Adelung VII, 266.
- Kestner 716f..
- List, Heliaeus Röslin
- Schwäb. Leb. III, 468.
- Telle, Johann Huser in seinen Briefen: 223f.
- Gilly, in: Analecta Paracelsica, 329/Sr 199-4, S. 425—488
- Granada 2002
- Granada 2006
Briefe
Briefe von Helisaeus Röslin
| Empfänger | Standort | Signatur | Edition | Anmerkung | Literatur | Seiten | Bearbeitung | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Helisaeus Röslin an Michael Mästlin (1) | Michael Mästlin | HAB Wolfenbüttel | Cod. Guelf. 15.3 Aug. 2°, Bl. 190.193 | 2 Schriftstücke, unklar datiert und kaum lesbar; nicht unterschrieben; auf dem zweiten am Schluß "Ad D.M. Michaelem Moestlinum petitio Helisaei Röslini medici" v.d. Hd. R.s | unbearbeitet |