Andreas Vesalius

Aus Ärztebriefe
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Grunddaten zu Andreas Vesalius
GND-Nummer(n) 127835628
Namensvariante(n) Andreas Vesal ; Andries van Wesel
Geburtsdatum 31.12.1514
Geburtsort Brüssel
Sterbedatum 15.10.1564
Sterbeort Zakynthos

Vita

Vesalius stammte aus einer alten Weseler Familie (der Name Vesal erinnert noch daran), die jedoch früh auswanderte. Der Vater war habsburgischer Leibapotheker am Kaiserhof in Flandern; 1530 immatr. in Löwen (1530, 1533), 1533 in Paris (1533, ?), dann in Padua (?, 1537); Dr. med. in Padua (1537), dort Prof. für Chirurgie in Padua (1537, 1544); diente seit 1544 als Leibarzt ; 1544; 1564 unter Kaiser Karl V., später Philipp II.; für seine Verdienste geadelt; verst. auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem

In Löwen verschaffte er sich ein Skelett und nahm 1536/37 eine öffentliche Sektion vor. Der Stauferkaiser Friedrich II. (1195–1250) hatte das Sezieren von Leichen erlaubt, allerdings konnten nur Verbrecher seziert und untersucht werden, so dass Vesalius gezwungen war, in der Nacht Gehängte vom Galgenberg abzuschneiden, um diese dann zu sezieren.

In Bologna, der Scholarenuniversität, seziert Vesal 1539 und 1540 öffentlich: Die Vorlesung fand in der Kirche San Salvador statt, die anatomische Demonstration in einem eigens dazu errichteten Anatomischem Theater, unter dem sakralen Schutz der Kirche San Francesco. Ein deutscher Student aus der Ultramontanfraktion, wo alle ausländischen Studenten der Medizin versammelt waren, wurde von den italienischen Fraktionen eingeladen, der Sektion beizuwohnen.

Der aus Liegnitz stammende Medizinstudent Balthasar Heseler (1508/9–1567) berichtete, Vesalius habe vor etwa 200 Zuschauern, darunter 150 Studenten, die Sektion vorgenommen. Er habe sich zunächst von der alten Vorgehensweise, deren Vertreter Galen und Mondino er namentlich genannt habe, distanziert, und, statt sofort Brust, Bauch und Schädel zu eröffnen, mit der Myologie (Muskellehre) begonnen, die bis zu Leonardo da Vinci völlig vernachlässigt wurde, und alle Details der Myologie und Osteologie (Knochenlehre) dargelegt. Während der Demonstration Vesalius’ habe Jacobus Erigius, ein Mitglied der Medizinischen Fakultät Bolognas, ebenfalls eine Leiche seziert und sich wegen seines unsachgemäßen Vorgehens dessen Spott zugezogen.

Quelle: de.wikipedia.org, Art.: Andreas Vesalius, 12.6.2012

Literatur

Briefe von Andreas Vesalius

 EmpfängerStandortSignaturEditionAnmerkungLiteraturSeitenBearbeitung
Andreas Vesalius an Unbekannt (3)Benedetto VarchiBNC FirenzeAutografi Palatini, Varchi, II 118Ciliberto 1972in Bearbeitung
Andreas Vesalius an Unbekannt (8)UnbekanntArchivio di Stato di FirenzeCarte Strozziane inv. vol. 1 no. 548Iter 1,67unbearbeitet