Johann Aichholz

Aus Ärztebriefe
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Grunddaten zu Johann Aichholz
GND-Nummer(n) 13717893X
Namensvariante(n) Johann Aicholz ; Johannes Aichholtz ; Johann Aicholtz
Geburtsdatum 1520
Geburtsort Wien
Sterbedatum 06.05.1588
Sterbeort Sterbeort nicht bekannt

Vita

Studium in Wien (1536, ?), seit 1543 Studium in Wittenberg (1543, ?), dort Übertritt zum Protestantismus; 1546 M.A. in Wittenberg. Melanchthon selbst stattete ihn mit einem Empfehlungsschreiben an den Nürnberger Prediger Veit Dietrich (1506-1549) aus (Melanchthon, Briefwechsel, Bd. 4: 336: Brief vom 1. März [1546]). Als Erzieher bereiste er Frankreich und Italien; 1550 immatr. als Medizinstudent in Wien, 1553 in Padua (1553, ?); Dr. med. in Padua (1556). (Studiendaten lt. RAG)

1557 heiratete er und ließ sich in Wien (1557, ?) als Arzt nieder. Offner 2000 weist auf die widersprüchlichen Angaben bei Aschbach 1898 hin: Er war als "Magister sanitatis" (Pestarzt) in Wien tätig: Einmal an Stelle von Martin Stopius, dann aber als Nachfolger von Martin Stopius in den Jahren 1558 und 1559. Insgesamt war er 3x verheiratet: 1557, 1561, ?; seit 1560 amtierte er in Wien (1560, ?) als Professor der medizinischen Fakultät. Dort hielt er, anfangs als Gehilfe des Medizinprofessors Matthias Cornax anatomische Demonstrationen ab und widmete sich dem botanischen Garten. Nach 1559 stand er als Dekan fünfmal der medizinischen Fakultät und 1574 der Universität als Rektor vor. In seiner Amtszeit erregte sein Protestantismus bei den Jesuiten Anstoss (vgl. Aschbach 1898, 122f.) und wenig später ging der neugewählte Kaiser Rudolf II. (HRR) (1552-1612) strenger gegen die Protestanten vor. 1558 erhielt er als Magister sanitatis 200 Gulden Jahresgehalt. Er vermachte der Stadt Nürnberg 10.000 Gulden, von deren Zinsen (400 Gulden) zwei Studenten reisen sollten.

Literatur

  • Karl Schrauf / Wenzel HartlFünf Wiener Ärzte und Naturforscher aus dem XVI. Jahrhundert. Johann Aicholz, Diomedes Cornarius, Mathias Cornax, Wilhelm Coturnossius, Andreas Dadius, Wien 1894. (detaillierte Ansicht)

Archivalien

  • Konsil de hydrope monstroso, undat., in: Scholz 1646, 218-220