Universitätsarchiv Heidelberg

Aus Ärztebriefe
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Allgemeine Informationen

Universität Heidelberg

Universitätsarchiv

Akademiestr. 4-8

69117 Heidelberg


Post: Postfach 10 57 60

Telefon: 06221/54-7542

E-Mail: archiv@urz.uni-heidelberg.de

Ansprechpartnerin

Dr. Dagmar Drüll-Zimmermann

E-Mail: dagmar.druell-zimmermann@urz.uni-hd.de


Öffnungszeiten

Dienstag: 9.00-18.00 Uhr

Mittwoch: 9.00-18.00 Uhr

Donnerstag: 9.00-12.30 Uhr


Aktenbestellungen können vor Ort an jedem Öffnungstag für den jeweils folgenden Tag vorgenommen werden und sind auch per E-Mail an archiv@urz.uni-heidelberg.de oder Fax möglich. Akten, die per E-Mail nach 16 Uhr im UAH bestellt werden, können am nächsten Öffnungstag vom Benutzer erst ab 14 Uhr im Lesesaal eingesehen werden.

Das Fotografieren von Archivalien ist nicht gestattet. Wir können Ihnen aber Scans anfertigen für eine einmalige Grundgebühr von 5.- Euro und pro Aufnahme von 0,70 Euro.


Sichtungen

  • E-Mail von Dagmar Drüll-Zimmermann vom 7.8.2015: Inhalt s. unten
  • Archivrecherche (TW), 14.-16.9.20157
  • Nacherhebung (TW), wann?


Literatur zu Universitätsarchiv Heidelberg

    • Hans KrabuschDas Archiv der Universität Heidelberg, Geschichte und Bedeutung, in: Gerhard Hinz (Hg.): Ruperto-Carola / Sonderband: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten, Heidelberg 1961, S. 82-111. (detaillierte Ansicht)
    • Hans KrabuschDas Archiv der Universität Heidelberg. Geschichte und Bedeutung, in: Heidelberger Jahrbücher 3 (1959), S. 15-47. (detaillierte Ansicht)
    • Hans WeisertDas Universitätsarchiv Heidelberg u. seine Bestände, in: Ruperto Carola 52 (1973), S. 21-25. (detaillierte Ansicht)

Bestände

1386 gegr.; 4.000 Meter lfd. Akten; Bestandübersicht online (http://www.uni-heidelberg.de/uniarchiv/bestaende/abteilungen.html)

Findmittel: Corinna Knobloch (Bearb.): Gedrucktes zweibändiges Repertorium: Bestand RA (Rektorat bis 1918), [Probearbeit Heidelberg] 2001.

Geschlossene Bestände der Med. Fak. liegen für den Untersuchungszeitraum nicht mehr vor.

  • ex UB Heidelberg, Heid. Hs. 3279: Personalakte Georg Franck von Franckenau: heutiger Ort im Archiv unbekannt (Verweis fehlt, TW. 17.9.2015)
  • ex UB Heidelberg, Heid. Hs. 3281: Personalakten u.a. Hoffmann, 1648 (darin auch mind. 1 Brief Beckher (oder Deckher an H., nach Kalliope, die den Bd. noch für UB verzeichnet): heutiger Ort im Archiv unbekannt (Verweis fehlt, TW. 17.9.2015)
  • ex UB Heidelberg, Heid. Hs. 3282: Personalakte Christoph Jungnitz 1627: heutiger Ort im Archiv unbekannt (Verweis fehlt, TW. 17.9.2015)
  • ex UB Heidelberg, Heid. Hs. 3289: Personalakten Heinrich Smetius und Peter de Spina III.. heute = PA 2294 (?): Oswald Schmend an Fürst [lt. Aktenvermerk: etwa Maxim. (Bayern)?], Franckenthal, 8.5.1635: wegen Erbschaft des Henrich Smetius (Abschrift,3 S.) = kein Ärztebrief


E-Mail von Dagmar Drüll-Zimmermann vom 7.8.2015:

Zunächst darf ich Sie bitten, zu einigen Ihrer Fragen die "Heidelberger Gelehrtenlexika 1652-1802 und 1386-1651> zu konsultieren; auch möchte ich Sie auf den Band von Effinger / Kirsch 2013 hinweisen.


Nun zu einigen Ihrer Fragen: Die "Vollständigkeit" der Medizinischen Fakultätsakten von 1386 bis 1700 sieht im Universitätsarchiv Heidelberg - laut Findmitteln und HDer Gelehrtenlexikon 1386-1651 - folgendermaßen aus:

Akten der Medizinischen Fakultät vor 1800:

  • H-III-616/1: Apothekenordnung und Visitationsprotokoll, 1674-ca. 1790
Med. Fakultät an die gesamten Apotheker Heidelbergs, Heidelberg, 30.10.1674 (Entwurf oder Abschrift, 1. S., dt.): Nachdem beobachtet wurde, dass in den Heidelberger Apotheken allerhand zusammengesetzte Arzneien wie Schlaf- und Abführmittel, schweißtreibende und herzstärkende Mittel ohne Verordnung durch einen Medicus promotus herausgegeben wurden, würden die Empf. hiermit unter Verweis auf das kurpfälzische Landrecht nochmals ernstlich ermahnt, dies zu unterlassen, da aus dieser Praxis großer Schaden zu entstehen drohe.
Med. Fakultät an den Apotheker N.N., o.D. [Heidelberg, um 1678/80], (Abschrift; dt., 2 Bl. 2 S.). Anrede: „WohlEhrenvester, unser insonders vielgelibter H[err] u. Freund“. Seit unzähligen Jahren sei es in Übereinstimmung mit der geltenden gedruckten Apothekerordnung [#Titel?] hier in der Stadt und andernorts gebräuchlich, dass die Medici den Apothekern sowie ihren Frauen, Kindern und Hausgesinde bei Tag und Nacht unentgeltlich mit gesundheitlichem Rat und Tat beistünden. Überdies bringe es ihre Profession mit sich, dass die Ärzte durch das Scheiben von Rezepten den Apothekern ihr Auskommen sicherten, wohingegen sie sich selbst das Ausgeben von Arzneien untersagten, wie dies andernorts üblich sei. Im Gegenzug erhoffe man sich nun als Gegenleistung, dass die Arzneien für die Familien der [unterzeichneten] Herren Ärzte ebenfalls vom Apotheker nicht in Rechnung gestellt würden. Man erbitte sich eine schriftliche Nachricht des Empf., ob er es so zu halten gedenke. [Unterzeichnet: Georgius Francus, Dekan; Sigismund Christian Wincklerus, Archiater am Hof; Dr. med. Johannes D. Honsus; Dr. med. Andreas Steiger, Phys. Ordinarius der Stadt Heidelberg und Medicus ordinarius des Kurfürsten, [Heidelberg, um 1678].] Außen: „Copia Schreibens An den Apotheker weg[en] freihaltung der Med[ikamen]ten vor die Medicos.“
Weiterhin aus dem 18. Jh.
  • H-III-858/1: Entwurf einer Bader-Ordnung, ca. 1700-1725 = kein Ärztebrief
  • H-III-859/1: Protokoll der Medizinischen Fakultät vom 7. Juni 1678 über Prüfung von Hermann Marshall aus Tillmond in Westfalen, 1678
Protokoll der med. Fakultät über die Examinierung eines Laienarztes (“Untersuchung über Marstalls praxin in uroscopeam“), keine Adresse. Anwesend: Dekan Dr. Francus; Dr. Sigismund Christian Wincklerus, Dr. D. Steigerus: Examen von Hermann Marshall aus Tillmond in Westfalen, Heidelberg, 7.6.1678 (dt. 2 S.): ist 32 Jahre alt; sein Vater ist Dr. med., im Alter von 103 Jahre, aus Frankreich, kath. Er war in Frankreich medicus regius: Der Kandidat hat nicht studiert, aber von Jugend an, bis er 20 war, bei seinem Vater gelernt, sonst hat er keine „Profession erlernt.“ = kein Ärztebrief
  • H-III-862/1: Einzelne Akten zu Promotionen, 1653-1658
Wer an wen?, 7.9. 1653: Bitte, den Promotionsakt künftig laachn fortgehen zu lassen D. Fausii? (dt., 2 Bl., 1,5 S.): Fakultät möge an den Grafen schreiben? : Kopie best., 16.9.2015
Dr. med. Caspar Fausius an Kurfürst, o.O., o.D. (dt., 2 S.) : Kopie best., 16.9.2015
1 S. Konzept: Wer an wen? o.O., o.D.
med. Fakultät an Kurfürst? 1 S. Konzept eines Memorials an den Kurfürsten wegen Veränderung des Juramentums medici, 3.4.1654; Bearbeitungsvermerk: gebilligt durch Beschluss des Fürsten am 10.4.1654: Kopie best., 16.9.2015
Albrecht, Markgraf von Brandenburg, an med. Fakultät Heidelberg, Bayreuth, 27.11.1657, (Original, 2 S., dt.): Kopie best., 16.9.2015
Carl vom Stein, Johann Christoff Pühlopp, Adam Volckmann, Andreas Schwalb, Johann Friedrich Schweher, zur Vormundschaft verordnete brandenburgische Räte, an med. Fakultät Heidelberg, Bayrreuth, 14.11.1657, (Original, 2 S., dt.) : Kopie best., 16.9.2015
med. Fakultät Heidelberg an Kandidatus Gothofreus Hanckiis, Honovia-Silesius, Heidelbergae, [gestrichen: 30 Januarii] 6.2.1658 (Kopie oder Abschrift; lat., 2 S.): Kopie best., 16.9.2015
  • PA 2294: Oswald Schmend an Fürst [lt. Aktenvermerk: etwa Maxim. (Bayern)?], Franckenthal, 8.5.1635: wegen Erbschaft des Henrich Smetius (Abschrift,3 S.) = kein Ärztebrief
  • RA 5925: Titel: Medizinische Gutachten wegen Impotenz, Laufzeit: 1651-1684: 1) Frau des Bastian Röderer aus Eberbach 1651; 2) Martin Stumpff von Kirchheim 1657; 3) Peter Schneider und Maria Kruckel aus Laudenbach 1660-1661; 4) Hanns Erasmus Cappes aus Eberbach und Ehefrau Appolonia 1666; 5) Adam Heiligenhaus aus Kleinniedesheim und Anna Margarete Heintz aus Großkarlbach 1668; 6) Hannß Kühnlin aus Haßmersheim und Ehefrau Eva Roßina 1671; 7) Mann aus Stuttgart 1672; 8) Johann Otto Groos, Bäcker aus Friedberg und Catharina Kast 1679; 9) Hans Werner Müller, Weißgerber in Frankenthal und Schwiegersohn Melchior Schmidt, Schneider, 1683-1684; noch zu sichten, (TW) 17.9.2015
  • RA 5926: Titel: Berichte und Anforderung von Berichten der medizinischen Fakultät über Krankheiten und Seuchen, Laufzeit 1663-1794: 1) Anstellung von zwei Ärzten für Mannheim und Heidelberg 1666; 2) Seuche in Stetten und Bönnigheim 1686; 3) Krankheit französischer Exulanten 1688; 4) Verhör Wilkening wegen Verwundung 1741; 5) Faulfieber und Ruhr in Heidelberg 1793-1794. (7 Stücke vor 1700)
Fakultät an Kurf. N.N., Heidelb(erg), 27.1.1663 (Konzept mit Streichungen und marginalen Ergänzungen, dt., 3 S.): außen: „Gemeins der medicorum bedencken, infolgen kurf. Decret vom 18. Januarii 1663
Kurf. Kanzlei an med. Fakultät in Heydelberg,o.o., 15.1.1666 (Orig., dt. 1 s.): die med. Fakultät solle unverzüglich ein Reglement einreichen, wie die derzeitige Infektion zu vermeiden und wie ihr zu begegnen sei.
Kurf. Kanzlei an med. Fakultät, Heydelberg, 2.7.1666 (Orig., dt. 1 s.): Der Kurfürst befehle, dass die med. Fakultät angesichts der ansteckende Seuche zwei qualifzierte Medici abordnen möge, einen für die Stadt Mannheim, und der andere, der unter oder neben Dr. Israel hiern in der Residenzstadt Heidelberg, tätig werden sollte. Diesen zwei Ärzten sollte zwei Dukaten als wöchentliches Wartgeld angeboten werden.
Kurf. Kanzlei an med. Fakultät, Bretten, 25.10.1686 (Orig., dt. 1 s.):
[Amtsmann] Heckel: Bericht aus Eppingen über die Pest, die in Stetten am Heuchelberg ausgebrochen ist, 24.10.1686 = kein Ärztebrief!
Med. Fakultät an sämtliche Medici und Chirurgi Heidelbergs, Heidelberg 12.9.1686 (gesiegeltes Original, 1 S.). Alle Medici und Chirurgi Heidelbergs werden auf kurf. Befehl angewiesen, bis zum morgigen 13. September der med. Fakultät mitzuteilen, welche Patienten mit welchen Krankheiten sie in Behandlung hätten.
Kurf. Regierung an med. Fakultät Heidelberg, Heydelberg, 1.9.1687 (Orig. Deutsch 1 S.): da in der Stadt Krankheiten grassierten, habe der Kurfürst N.N. befohlen, dass die med. Fakultät genaue Erkundigungen einziehen und darüber Bericht erstatten möge, was für Krankheiten das seien. Außerdem sollte sie Anweisungen einreichen, wie die derzeitigen Krankheiten zu vermeiden und wie ihnen zu begegnen sei. Solange die Krankheiten herrschten, sollten alle Mediziner wöchentlich zusammenkommen und beraten, wie weiter vorgegangen werden sollte.
Danach 1741 ff.



RA 5927: Titel: Stadtphysikat in Frankenthal, Laufzeit: 1669-1759: Gutachten der medizinischen Fakultät über eine Behandlung 14. Dez. 1669; 2) Besetzung mit Martin Hirschfeld 1758, dabei erwähnt: Michael Wegsung und Doucher (s. Toepke IV, Matrikel, S. 161, Anm. 4.).
RA 5928: Titel: Medizinische Gutachten, Laufzeit: 1662-1785: 1) Patientenliste für eine Woche von Professor Caspar Fausius 16. Apr. 1662; 2) Gutachten zum Zusammenhang von Schwangerschaft und Milchfluss 1678; 3) Gutachten über "Gefahr von der Tauff mit kaltem Wasser" von Dr. Winter 20. Jan. 1785.
RA 5932: Titel: Medizinische Prüfungen, Laufzeit: 1671-1684: 1) Prüfung des in Neustadt/W. gefangenen Arztes le Vondeur Marchal 1661; 2) Hebammenprüfungen von Barbara Klormann aus Schlierbach, Dorothea Edlin aus Wieblingen und Anna Barbara Öttinger aus Freiburg/Br. 1672-1679; 3) Bewerbung und Prüfung als Chirurg von Abraham Wintter 1679, darin: Eid eines Chirurgen; 4) Prüfung des Apothekers und Bruchschneiders Ditrich Barwart Hornemann 1679; 5) Protokoll der medizinischen Fakultät 1680, darin als Mitglieder te Houst und Steiger und Untersuchung gegen den Studenten Fisler; 6) Bericht über Durchführung von Prüfungen und Liste von Promovierten mit: Schade, Dolaeus, Elwerth, Wincler, Wick, Pilger, Hermann, Appel, Cotta, Zeisius, Anhorn, Moegling und Rosa; 7) Meisterbrief als Chirurg für Johann Georg Mauritius aus Wiesloch; 8) Prüfung als Chirurgen von Georg Heinrici aus Bacharach, Helius Baseler aus St. Genis und Joannes Realus aus Bellinzona 1683-1684.
RA 5933: Titel: Medizinische Promotionen, Laufzeit: 1560-1821: 1) Guilielmus Rascalonus 1560; 2) Caspar Wolff 1657; 3) Zeugnis Johann Conrad Laugenstätter 1688.
RA 6775: Titel: Gutachten von Ludwig Graff über die Nachfolge von Jodocus Lutz und Heinrich Smetius an der medizinischen Fakultät; darin genannt: Simon Obsopoeus, Henricus Trigelius, Wolfgang Loss und Michael Schenck, 1613.
RA 6776: Titel: Gutachten und Prüfungen der medizinischen Fakultät, Laufzeit: 1656-1786: 1) Beschwerde der Heidelberger Chirurgen und Barbiere über fremde Konkurrenz 1656; 2) Schuhmacher Niclas Dresch aus Bacharach gegen Barbier Hans Jacob Lützenbauer 1660-1664; 3) Prüfung des Juden Simon Wallich für Praxis in Mannheim 1674; 4) Vorgehen gegen Stümper 1679; 5) Prüfung Johann Bernhard Ferber für Physikat in Neustadt/W. 1680; 6) Prüfung des Wiedertäufers David Hütwohl aus Dühren 1685-1686; 7) Prüfung des Juden Simon Lefmann für Praxis in Mannheim 1685; 8) Angebot des Physikats in Kreuznach an David de Spina 1695 (s. Drüll 1652-1802, S. 147) 9) Rechtfertigung einer Gebührenforderung des Medizinalrats Winter 1786.
RA 8356: Titel: Schriftwechsel zwischen Petrus Calaminus, Henricus Smetius und Philipp Hoffmann während der Pestzeit 1597, siehe auch HDer Gelehrtenlexikon 1386-1651, Toepke, Matrikel der UH, Bd. I, S. XLI.


Nacherhebung

  • RA 5925: Titel: Medizinische Gutachten wegen Impotenz, Laufzeit: 1651-1684: 1) Frau des Bastian Röderer aus Eberbach 1651; 2) Martin Stumpff von Kirchheim 1657; 3) Peter Schneider und Maria Kruckel aus Laudenbach 1660-1661; 4) Hanns Erasmus Cappes aus Eberbach und Ehefrau Appolonia 1666; 5) Adam Heiligenhaus aus Kleinniedesheim und Anna Margarete Heintz aus Großkarlbach 1668; 6) Hannß Kühnlin aus Haßmersheim und Ehefrau Eva Roßina 1671; 7) Mann aus Stuttgart 1672; 8) Johann Otto Groos, Bäcker aus Friedberg und Catharina Kast 1679; 9) Hans Werner Müller, Weißgerber in Frankenthal und Schwiegersohn Melchior Schmidt, Schneider, 1683-1684; noch zu sichten, (TW) 17.9.2015



Sonstige Hinweise, Notizen