Joachim Jungius

Aus Ärztebriefe
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Vita

(1.11.1587 Lübeck-17.9.1657 Hamburg): Guhrauer, Joachim Jungius; Jungius, Briefwechsel: 9-22; #Kangro, Joachim Jungius’ Experimente; Killy, Literaturlexikon, Bd. 6: 163f. (mit weiterer Literatur); #Meinel, Joachim Jungius; Jessen / Voigt: 247: ADB XIV, 721-726; Bibl. Wall. II, 260; GV 1700-1900, 6, 684; Hirsch III, 468; Jöcher II, 2020f.; Kestner 436f.; Poggendorff I, 1211f.; SHBL VIII, 187-191 (Lumpe); Willgeroth 233: NDB X, 686-689: besuchte die Lübecker Katharinenschule, wo der Vater Lehrer († 1589 durch Mord) war, 1606 immatr. Rostock, 1608 Gießen, 1608 dort M.A., hier Zuwendung zur Mathematik als Modell für Wissenschaft (Guhrauer: 47f.), Aristoteles und Galen zitierte er aber am häufigsten! 1609 Prof. der Mathematik Gießen, 1612 Frankfurt am Main, Auftrag, mit dem Theologen Christoph Helvich ein Gutachten über die „Lehrkunst“ Wolfgang Ratkes zu erstellen, dem er 1614 nach Augsburg zur Reform der dortigen Schule folgte (Anspruch, Erlernen alter Sprachen in 1 Jahr), Jungius wohnte bei Höschlius, einem Schüler von Hieronymus Wolf. Später verfiel er dem Bann des umstrittenen Reformpädagogen Ratke. 1615 Lübeck, 1616 Studium der Medizin in Rostock und Padua, 1618 [jul.] dort Dr. med., als Arzt hat er wohl (fast) nie praktiziert (Guhrauer: 83f.), dann wieder in Rostock, 1622 geplante Societas Ereunetica oder „Forschungsgesellschaft“ als erste naturforschende (i.S. von ratio et experimenta) Sozietät im nördlichen Europa. 1624 Prof. der Mathematik Rostock, Heirat, 1625 Helmstedt, wegen Krieg Flucht nach Wolfenbüttel, 1626 Rostock, 1628 Rektor des Hamburger Gymnasiums und des von Bugenhagen gegründeten Johanneums, 1638 Logica Hamburgiensis (einzige wissenschaftliche Veröffentlichung zu Lebzeiten), 1640 Rücktritt als Rektor der Johanneums nach Streit (seit 1638) mit der lutherischen Orthodoxie über das neuttestamentarische Griechisch, die theol. Fakultät Wittenberg verurteilt Jungius Ablehnung des NT-Griechisch als Schulstoff als „gotteslästerlich“ (Guhrauer: 114f.), auch an der eigenen Schule Vorwürfe wegen Atheismus. 1650ff. chymische Experimente, nicht in medizinischer, sondern naturphilosophischer Absicht (Jungius zit. dabei auch Paracelsisten), auch die Korpuskulartheorie (Kangro, bes. 252); Nachlaß SUB HH: vgl. Lüdtke, Heinrich: J.J. Lebencensis. Handschriftlicher Nachlaß in der Bibl. der Freien und Hansestadt HH. Ein Katalogisierungsversuch, in: Sudhoffs Archiv 29 (1937), 366-405; Meinel, Chr.: der handschriftl. Nachlaß v. J.J. in der SUB HH, Stgt 1984; Testament in: Friedlaender, Konrad (Hg.): Das Testament des Dr. J.J., seine Verwaltung und seine Stipendiaten. Zum 22.10.1887 hg., Hamburg 1887; Briefe ediert in: Jungius, Briefwechsel.

Werke

Literatur

Briefe

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