Niklaus Bältz: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Juni 2018, 10:20 Uhr

Grunddaten zu Niklaus Bältz
GND-Nummer(n) Datensatz nicht vorhanden oder nicht recherchiert
Namensvariante(n) Niklaus Belz ; Niklaus Bäls ; Nikolaus Bälz ; Nicolaus Belsz ; Nikolaus Balsz ; Nikolaus Beltz
Geburtsdatum Geburtsdatum nicht bekannt
Geburtsort Münsingen (Württemberg)
Sterbedatum 1502
Sterbeort Sterbeort nicht bekannt

Vita

Biographie folgt den Angaben von Zitter 2000:

geboren in den 1430er Jahren; Artesstudium in Heidelberg (1449, ?); 1551 Bakkalaureat; immatrikuliert in Leipzig (1453, ?); Magister 1455; zweijähriges Studium der Medizin in Padua (?, ?); Dr. med. Padua (?); zwischen dem Artesstudium und dem Medizinstudium erhielt Bältz eine vierjährige praktische Ausbildung bei seinem Verwandten Heinrich Münsinger, die er u.a. bei Feldzügen und Belagerungen absolvierte (Zitter spricht von einer "Lehre als Feld- und Wundarzt"), so dass er neben seiner wissenschaftlichen Ausbildung auch ausgebildeter praktischer Chirurg war. Er wurde einer von drei Stadtärzten in Frankfurt (Main) (November 1465, 1471) ("Libearcz und Wondarcz"); es ist nicht überliefert, wo er sich in den Jahren 1471 bis 1473 aufhielt; dann wieder Stadtarzt in Frankfurt (Main) (1473, 1476); 1475 erhielt er die Aufsicht über die Apotheken und Siechenhäuser, und er sollte eine Taxordnung für Ärzte und Apotheker entwerfen. Möglicherweise war Bältz in seiner Frankfurter Zeit bereits für den württembergischen Hof tätig; in einem Brief von 1469 fordert Ulrich V. (Württemberg) ausdrücklich Bältz an. Unklar ist, ob es sich hier um gelegentliche Kontakte oder um eine feste Bestallung handelt. Zitter schließt letzteres nahezu aus, da Heinrich Münsinger eine solche Stelle in der ausführlichen Beschreibung von Bältz Werdegang wohl erwähnt hätte. Später Leibarzt (unser und unsers lands geschworner artzat) bei Ulrich V. (Württemberg) (28 September 1476, 1480) gegen 70 Gulden rh., 1 Knecht, 2 Pferde u. 1 Hofkleid (Auszüge aus der Bestallungsurkunde bei Jeggle 1976); nach dem Tod von Ulrich V. (Württemberg) wurde er Leibarzt bei Eberhard VI., Graf von Württemberg-Stuttgart, dem späteren Eberhard II. (Württemberg) (?, 1493) und Eberhard I. (Württemberg) (?, 1493). Neben seiner Tätigkeit als Leibarzt hatte er die Aufgabe, die Sondersiechen zu überwachen und mußte die Stuttgarter Apothekenordnung und -taxe verfassen. Er war in den Jahren 1481/1482 dreimal als Beisitzer am Hofgericht tätig und 1488 gehörte er zu den Räten, die Eberhard V. (Württemberg) unterstützten und er war einer der acht Räte, die 1492 die notarielle Versiegelung des Testamentes von Eberhard V. bezeugten. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als Leibarzt ging Bältz nach Esslingen, wobei lt. Zitter 2000 unklar ist, wann und ob er dort als Stadtarzt bestallt wurde. Sollte er diese Position bekleidet haben, dann war er wahrscheinlich Stadtarzt in Esslingen (1495, ?); er war verheiratet mit Dorothea Röschin aus Esslingen, die 1477 verstarb.

Die Ungereimtheiten in Münsingers Biographie resultieren lt. Zitter 2000 aus den Beiträgen von Moll 1860 und Moll 1861, der die drei Ärzte Albrecht Münsinger, Niklaus Bältz und Johannes Münsinger verwechselte.

Andere biographische Angaben:

Vllt. auch 1503 verstorben.

Studium in Heidelberg (1449, 1461); Leibarzt von Graf Ulrich V. (Württemberg), auch Ulrich der Vielgeliebte; Stadtarzt in Frankfurt (1465, 1476). Verheiratet mit Dorothea Rösch († 30.6.1477 in Eßlingen), Stadtarzt in Eßlingen (1477, 1483), „unseres Landes geschworener Arzt“ und Rat 1476/ 1484/ 1488/ 1490/ 1494, Leibarzt Graf Eberhards 1492, der Stadt Eßlingen überstellt 26.12.1492. Feldarzt des Pfalzgrafen. Auch Hofapotheker: lt. Pfeilsticker (II, § 353) hatte "Nikolaus Bälz, der Leibarzt, [...] auch die Apotheke in Urach, 1479"

Biographie ist zu großen Teilen identisch mit der von Albrecht Münsinger. Vgl. hierzu Hofmann 2000, 22, der auf eine mögliche Verwechslung der beiden Personen hinweist.

Literatur

Archivalien

  • HStA Stuttgart: A 602 WR 3440: Kleines Siegel des Arztes, ist kaum noch zu erkennen.
  • HStA Stuttgart: A 602 WR 190: Ulrich V. und sein Sohn Eberhard VI. befreien Bältz' zukünftige Ehefrau, so sie aus Württemberg stammt, von der Leibeigenschaft und den damit verbundenen Auflagen. Das Dokument ist nicht datiert, auf der Rückseite findet sich ein handschriftlicher Vermerk "um 1470", der jedoch anzuzweifeln ist, da Bältz zu dieser Zeit Stadtarzt in Frankfurt war.
  • HStA Stuttgart: A 17 (Dienerbücher): Nachweis der Besoldungszahlungen, die bis 1492 lückenlos überliefert sind.
  • HStA Stuttgart: A 17 Bü 9, fol. 66r: undatierter durchgestrichener Eintrag, der auf das Ende des Dienstverhältnisses hinweist (letzter Eintrag im Dienerbuch von 1490/92)
  • HStA Stuttgart: A 256 (Landschreibereirechnungen): Nachweis der Besoldungszahlungen
  • HStA Stuttgart: A 256 Bd. 1, fol. 57v (Landschreibereirechnungen): Eintrag, der belegt, dass Bältz auch ohne Bestallung in den Jahren 1480-1484 in Stuttgart ansässig war.
  • UB Stuttgart: Nr. 645a: 26.1.1481: Beisitzer am gräflichen Hofgericht unter Eberhard VI. (insgesamt dreimal von Januar 1481 bis Mai 1482)
  • UB Stuttgart: Nr. 663: 7.12.1481: Beisitzer am gräflichen Hofgericht unter Eberhard VI. (insgesamt dreimal von Januar 1481 bis Mai 1482)
  • HStA Stuttgart: A 602 WR 9983: 2.5.1482: Beisitzer am gräflichen Hofgericht unter Eberhard VI. (insgesamt dreimal von Januar 1481 bis Mai 1482)
  • HStA Stuttgart: A 602 WR 9983: Im zusammenhang mit seiner Tätigkeit am gräflichen Hofgericht wird er ausdrücklich als gräflicher Rat bezeichnet.
  • HStA Stuttgart: A 602 WR 363: 26.12.1492: Bältz bezeugt mit sieben anderen Personen die notarielle Versiegelung des Testaments Eberhards V.
  • HStA Stuttgart: A 405 Nr. 9: Testament von Niklaus Bältz
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Dienstbriefe der städtischen Beamten Nr. 949: Dienstbrief für "Dr. Nicolaus Belsze von Mynsyngen" mit Siegel.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch von 1465, 39v.: Ausstellung des Dienstbriefes ist hier vermerkt.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1468, 40r.: Verlängerung des Dienstverhältnisses.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Medicinalia Nr. 142: 14.12.1469: Ulrich V. von Württemberg bittet den Frankfurter Rat um Urlaub für Bältz.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1470, fol. 10r.: 7.6.1470: Streit der Frankfurter Ärzte über die Rangfolge, die schließlich vom Rat entschieden wurde.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1470, fol. 12r.: 19.6.1470: Streit der Frankfurter Ärzte über die Rangfolge, die schließlich vom Rat entschieden wurde.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1475, fol. 31r: Auftrag, die Apotheken und Siechenhäuser zu beaufsichtigen und eine Taxordnung für Ärzte und Apotheker zu entwerfen.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Medicinalia Nr. 94; Bürgermeisterbuch 1483, fol. 13v, 25r, 64v.: 6.11.1483 Brief des Frankfurter Bürgermeisters Walter von Schwarzenbergh an Bältz und drei Einträge im Bürgermeisterbuch weisen auf Verhandlungen hin, ob Bältz als Frankfurter Stadtarzt zurückkehrt.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1490, fol. 105v: Erneute Bemühungen Bältz als Stadtarzt zu gewinnen.
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Bürgermeisterbuch 1492, fol. 32r: 23.8.1492: Letztmalig wendet sich Frankfurt mit der Bitte, die Stadtarztstelle zu übernehmen an Bältz
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt (Main): Medicinalia Nr. 87: 21.8.1465: Brief von Heinrich Münsinger an den Juristen Johann von Holzhausen, in dem er Bältz für die Stelle als Frankfurter Stadtarzt empfiehlt. Das Schreiben enthält einen Lebenslauf von Niklaus Bältz.
  • Stadtarchiv Esslingen: Reichsstadt Fasz. 81 Nr. 2: Schreiben von Eberhard V. vom 4.1.1493 an die Stadt Esslingen mit dem Nachweis, dass sich Bältz 1483 in Esslingen aufgehalten hat.
  • Stadtarchiv Esslingen:Missivenbuch 12, fol. 114v: 12.9.1495: Brief der Stadt Esslingen an den Rat Dr. Bernhard Schöfferlin, aus dem hervorgeht, dass Bältz zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in gräflichen Diensten stand.
  • Stadtarchiv Esslingen: Reichsstadt-Urkunden 1681: 30.6.1477: Die Stadt Esslingen mahnte im Juni 1477 nicht gezahlte Steuern, die Bältz verspricht zu zahlen (abgedruckt bei Stroh 1920, 22)
  • Stadtarchiv Esslingen: Reichsstadt-Urkunden 2171: Urkunde über drei Viertel Obstgarten, den Bältz 1484 von Joß Bierer erworben hatte
  • Stadtarchiv Esslingen: Missivenbuch Bd. 11 (1489-93), Bl. 177v (vom 30.12.1492); Bl. 178v (vom 3.1.1493); Bl. 180v (vom 14.1.1493): Drei Schreiben der Stadt Esslingen an Eberhard V., in den um eine Aufenthaltsverlängerung von Bältz gebeten wird.
  • Stadtarchiv Esslingen: Reichsstadt Fasz. 81 Nr. 2: 4.1.1493: Antwortschreiben von Eberhard V., der einer Aufenthaltsverlängerung zustimmt
  • Stadtarchiv Esslingen: Missivenbuch 12, fol. 114v: 12.9.1495: Anfrage der Stadt Esslingen, ob Bältz als Stadtarzt tätig werden kann

Briefe