Thomas Erastus: Unterschied zwischen den Versionen

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Biographie nach [[Drüll 2002]]:
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Studium an der Artistischen Fakultät in [[Studium::Basel; 1542; 1544]]; 1542 erkrankt er an der Pest; Studium der Philosophie und der Medizin in [[Studium::Padua; 1544; 1552]] und [[Studium::Bologna; 1544; 1552]]; Dr. phil. und Dr. med. [[Doktor::Bologna; 1552]]; seit 1552/55 Leibarzt bei Graf [[Leibarzt::Georg Ernst von Henneberg; ; 1558]]; Professor für Medizin, zunächst für Pathologie in [[Professor::Heidelberg; 1558; 1580]]; seit 1573 als Nachfolger von [[Jakob Curio]] Professor für Therapeutik in Heidelberg, alles Nähere [[Drüll 2002]]; Leibarzt bei [[Leibarzt::Ottheinrich (Pfalz); 1558; 1580]]; im Oktober 1580 wird er aus konfessionellen Gründen entlassen, da er die von Kurfürst Ludwig VI. geforderte Unterschrift unter die Konkordienformel nicht leistet; seit 1581 Professor für Ethik in Basel und Mitglied des Collegium medicorum.
Studium an der Artistischen Fakultät in [[Studium::Basel; 1542; 1544]]; 1542 erkrankt er an der Pest; Studium der Medizin in [[Studium::Padua; 1544; 1552]] und [[Studium::Bologna; 1544; 1552]]; Dr. phil. und Dr. med. [[Doktor::Bologna; 1552]]; seit 1552/55 Leibarzt bei Graf [[Leibarzt::Georg Ernst von Henneberg; ; 1558]]; Professor für Medizin, zunächst für Pathologie in [[Professor::Heidelberg; 1558; 1580]]; seit 1573 als Nachfolger von [[Jakob Curio]] Professor für Therapeutik in Heidelberg, alles Nähere [[Drüll 2002]]; Leibarzt bei [[Leibarzt::Ottheinrich (Pfalz); 1558; 1580]]; im Oktober 1580 wird er aus konfessionellen Gründen entlassen, da er die von Kurfürst Ludwig VI. geforderte Unterschrift unter die Konkordienformel nicht leistet; seit 1581 Professor für Ethik in Basel und Mitglied des Collegium medicorum.




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Von Ottheinrich als Professor der Medizin nach [[Professor::Heidelberg; 1558]] berufen; beteiligt an der Reformatio der Universität 1558. 1559 und 1573 Rektor; starker theologischer Einfluss (= Heidelberger Katechismus). Lt. [[Gunnoe 2011]] ist er als Professor der Medizin in [[Professor::Heidelberg]] für die Jahre 1560, 1568, 1573 und 1577 belegt. Weil er nach der Relutheranisierung unter Pfalzgraf Ludwig VI. die Konkordienformel nicht unterzeichnen wollte, kehrte er 1580 nach Basel zurück (= Trew, Erastus Nr. 17). Prof. für Ethik [[Professor::Basel; 1581]] und Mitglied im Collegium medicorum. Schwager von [[Johann Jakob Grynäus]] (1540-1617), dem Basler Antistes und Prof. für AT.
Von Ottheinrich als Professor der Medizin nach [[Professor::Heidelberg; 1558]] berufen; beteiligt an der Reformatio der Universität 1558. 1559 und 1573 Rektor; starker theologischer Einfluss (= Heidelberger Katechismus). Lt. [[Gunnoe 2011]] ist er als Professor der Medizin in [[Professor::Heidelberg]] für die Jahre 1560, 1568, 1573 und 1577 belegt. Weil er nach der Relutheranisierung unter Pfalzgraf Ludwig VI. die Konkordienformel nicht unterzeichnen wollte, kehrte er 1580 nach Basel zurück (= Trew, Erastus Nr. 17). Prof. für Ethik [[Professor::Basel; 1581]] und Mitglied im Collegium medicorum. Schwager von [[Johann Jakob Grynäus]] (1540-1617), dem Basler Antistes und Prof. für AT.


Medizinisch gegen Paracelsismus (Erastus war Zwinglianer und von Bullinger und seiner Abneigung gegen den Paracelsus geprägt), aber auch Astrologie und für Hexenverfolgungen.  
Medizinisch gegen Paracelsismus (Erastus war Zwinglianer und von Bullinger und seiner Abneigung gegen den Paracelsus geprägt), aber auch Astrologie und für Hexenverfolgungen.


== Werke ==  
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Version vom 29. Oktober 2012, 09:13 Uhr

Grunddaten zu Thomas Erastus
GND-Nummer(n) Datensatz nicht vorhanden oder nicht recherchiert
Namensvariante(n) Thomas Lieber ; Thomas Lüber ; Thomas Liebler ; Thomas Lübler
Geburtsdatum 7.9.1524
Geburtsort Baden bei Zürich
Sterbedatum 31.12.1583
Sterbeort Basel

Vita

Biographie nach Drüll 2002: Studium an der Artistischen Fakultät in Basel (1542, 1544); 1542 erkrankt er an der Pest; Studium der Medizin in Padua (1544, 1552) und Bologna (1544, 1552); Dr. phil. und Dr. med. Bologna (1552); seit 1552/55 Leibarzt bei Graf Georg Ernst von Henneberg (?, 1558); Professor für Medizin, zunächst für Pathologie in Heidelberg (1558, 1580); seit 1573 als Nachfolger von Jakob Curio Professor für Therapeutik in Heidelberg, alles Nähere Drüll 2002; Leibarzt bei Ottheinrich (Pfalz) (1558, 1580); im Oktober 1580 wird er aus konfessionellen Gründen entlassen, da er die von Kurfürst Ludwig VI. geforderte Unterschrift unter die Konkordienformel nicht leistet; seit 1581 Professor für Ethik in Basel und Mitglied des Collegium medicorum.



Studium in Basel (1540, 1544) unter Myconius; Studium der Medizin in Bologna (1544, ?); Dr. med. Bologna (1552).

1552 oder 1553 auch Heirat mit Isotta a Canonicis, einer Bologneser Bürgerstochter (sie testierte 1593: Beleg bei Kristeller, Iter Italicum, 1996: 154), die Ehe blieb kinderlos. Erastus war der Schwager von Johann Jakob Grynaeus. Leibarzt bei Graf Georg Ernst von Henneberg (1555, ?) in Meiningen und Leibarzt bei Ottheinrich (Pfalz) (?, ?).

Von Ottheinrich als Professor der Medizin nach Heidelberg (1558, ?) berufen; beteiligt an der Reformatio der Universität 1558. 1559 und 1573 Rektor; starker theologischer Einfluss (= Heidelberger Katechismus). Lt. Gunnoe 2011 ist er als Professor der Medizin in Heidelberg (?, ?) für die Jahre 1560, 1568, 1573 und 1577 belegt. Weil er nach der Relutheranisierung unter Pfalzgraf Ludwig VI. die Konkordienformel nicht unterzeichnen wollte, kehrte er 1580 nach Basel zurück (= Trew, Erastus Nr. 17). Prof. für Ethik Basel (1581, ?) und Mitglied im Collegium medicorum. Schwager von Johann Jakob Grynäus (1540-1617), dem Basler Antistes und Prof. für AT.

Medizinisch gegen Paracelsismus (Erastus war Zwinglianer und von Bullinger und seiner Abneigung gegen den Paracelsus geprägt), aber auch Astrologie und für Hexenverfolgungen.

Werke

Zahlreiche Schriften, posthum: Disputationes & Epistolae Medicinales (Zürich 1595).

  • Epistola de natura, materia, ortu atque usu lapidis sabulosi, qui in Palatinatu ad Rhenum reperitur. Erastus, Thomas. - Aalen : Scientia-Verlag, 1984, [Nachdr. d. Ausg.] Basileae (Per Petrum Pernam) 1572 / als Beitr. zur Geschichte d. Bodenkunde zum 400. Todestage von Thomas Erastus im Faks. neu hrsg., übers., mit Anm. vers., eingeleitet von Wolfgang Ziehen
  • Disputationen über die neue Medizin des Philippus Paracelsus Erastus, Thomas. - Hamm, [Kentroper Weg 62] : F. J. Schmidt {[Selbstverl.]

Konsilien

Literatur

  • Sabine Arend: Zwischen Selbstfürsorge und Hypochondrie. Georg Ernst von Henneberg (1511-1583) im Briefwechsel mit seinem Leibarzt Thomas Erastus (1524-1583), in: Martin Dinges / Pierre Pfütsch (Hg.): Männlichkeiten in der Frühmoderne. Körper, Gesundheit und Krankheit (1500-1850), Stuttgart 2020, S. 307-329. (detaillierte Ansicht)
  • Reinhard Bodenmann: Wolfgang Musculus (1497-1563). Destin d'un autodidacte lorrain au siècle des réformes, Genf 2000. (detaillierte Ansicht)
  • Thomas Erastus: Disputationum De Medicina Nova Philippi Paracelsi Pars 1-4, Basel 1571-1573. (detaillierte Ansicht)
  • Thomas Erastus: Varia opuscula ..., quae cum ipse studiosis communicare statuisset, morte praeventus, in lucem edere non potuit ..., Frankfurt (Main) 1590. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe: Thomas Erastus and his Circle of Anti-Paracelsians, in: Joachim Telle (Hg.): Analecta Paracelsica. Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der frühen Neuzeit, Stuttgart 1994, S. 127-148. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe: Erastus and Paracelsianism. Theological Motifs in Thomas Erastus’ Rejection of Paracelsian Natural Philosophy, in: Allen G. Debus / Michael Walton (Hg.): Reading the Book of Nature: The Other Side of the Scientific Revolution (Sixteenth Century Essays Studies Bd. 41), Kirksville MO 1998, S. 45-65. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe: Thomas Erastus. A Renaissance Physician during the Second Reformation 1558-1580, Virginia 1998. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe Jr.: German Protestanism and Astrology: The Debate between Thomas Erastus and the Melancthon Circle, in: Kaspar von Greyerz u.a. (Hg.): Religion und Naturwissenschaften im 16. und 17. Jahrhundert (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte, Bd. 210), Gütersloh 2010, S. 86-101. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe: The Debate between Johann Weyer and Thomas Erastus on the punishment of witches, in: James Van Horn Melton (Hg.): Cultures of communication from Reformation to Enlightenment. Constructing publics in the early modern German lands, Aldershot, Burlington 2002, S. 257-285. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe / Jr.: Thomas Erastus and the Palatinate. A Renaissance Physician in the Second Reformation (Brill’s Series in Church History, 48), Leiden, Boston 2011. (detaillierte Ansicht)
  • Charles D. Gunnoe / Katharina Häusler-Gross: Paracelsianism as heresy: Thomas Erastus, Michael Toxites, and Elector August of Saxony, in: Laura Balbiani / Kathrin Pfister (Hg.): Minera discipulorum. Vorstöße in das Fachschrifttum der frühen Neuzeit. Gedenkschrift für Joachim Telle, Heidelberg 2014, S. 67–80. (detaillierte Ansicht)
  • Johannes Karcher: Thomas Erastus, der unversöhnliche Gegner des Paracelsus, in: Gesnerus 14 (1957), S. 1-13. (detaillierte Ansicht)
  • Ernst Koch: Die Badereisen des Grafen Georg Ernst zu Henneberg, in: Zeitschrift des Vereins für hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden 15 (1905), S. 1-45. (detaillierte Ansicht)
  • Jürgen Michael Schmidt: Glaube und Skepsis. Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446–1685, Bielefeld 2000. (detaillierte Ansicht)
  • Ruth Wesel-Roth: Thomas Erastus. Ein Beitrag zur Geschichte der reformierten Kirche und zur Lehre der Staatssouveränität, Lahr 1954. (detaillierte Ansicht)

Briefe

Briefe (über Metalle) an Peter Monau in: Scholz, Liber I: 289-330 (Fotos). Ein Konsil in Hornung, Cista medica. UB Basel: sehr viele Briefe an Grynäus, viele an Amerbach, 5 x an Th. Zwinger: Fr. Gr. Ms. II, 4; Fr. Gr. Ms II, 23; G II 37 (53). ZB Zürich: 19 Briefe, vor allem an Rudolf Gwalther. Trew: 19 an Camerarius d.J., dort weiterer Briefwechsel mit Crato, Coiter und Peter Monau erwähnt.

Briefe von Thomas Erastus

 EmpfängerStandortSignaturEditionAnmerkungLiteraturSeitenBearbeitung
Thomas Erastus an Heinrich Bullinger (2)Heinrich BullingerBW Bullinger131 Briefe; vgl. die Übersicht aus http://www.irg.uzh.ch/hbbw/datenbank.html: 1 Brief an Bullinger aus Frankfurt/Main (Hessen, D), 1561, 118 Briefe an Bullinger aus Heidelberg (Baden-Württemberg, D), 1560-1574, 11 Briefe von Bullinger nach Heidelberg (Baden-Württemberg, D), 1568-1574, 1 Brief an Bullinger aus Maulbronn (Baden-Württemberg, D), 1564, 1 Brief an Bullinger aus Mosbach (Baden-Württemberg, D), 1563, 1 Brief an Bullinger aus Roth bei Nürnberg (Bayern, D), 1566, 1 Brief an Bullinger aus Schleusingen (Thüringen, D), 1561unbearbeitet
Thomas Erastus an Johann Jakob Grynaeus (1)Johann Jakob GrynaeusKB KopenhagenThott 484 2°, Bl. 854-8552 Br., 5.9.1580 und 22.9.1580; unter diesen Daten keine bei Gunnoe; "22.9.1580" mlgw. ident. m. Adis 21726 vom 22.9.1576, jedoch unwahrscheinlich, da auch in keinem anderen J. ein Brief vom 5.9. bekannt, somit wohl beide neu. Abschriften. Weitere Kopenhagener Briefdaten ohne Entsprechung in Gunnoe / Adis: 4.1.1578;unbearbeitet
Thomas Erastus an Ludwig Lavater (1)Ludwig LavaterUB Utrecht11 C 10, Nr. 381 Br., 1578; nicht bei Gunnoe! mglw. Reproduktion von DS 4888 aus Dibner Ly. ?unbearbeitet
Thomas Erastus an Unbekannt (5)UnbekanntKantonsbibliothek Vadiana St. GallenMs. 29nicht bei Gunnoe; Iter 5, 125 f. NB: Nach Scherrer 1864 ist Ms. 29 lediglich ein Indexbd. zu Ms. 30-41a!unbearbeitet
Thomas Erastus an Unbekannt (6)UnbekanntStaatsarchiv BernB III 69nicht bei Gunnoe; Iter 5, 95unbearbeitet
Thomas Erastus an Unbekannt (7)UnbekanntKat. Dielitz 18571 Br., o.D.unbearbeitet

Briefe an Thomas Erastus

 AbsenderStandortSignaturEditionAnmerkungLiteraturSeitenBearbeitung
Victorin Strigel an Thomas Erastus (1)Victorin StrigelZentralbibliothek ZürichMs F 93Anzahl unbek.; Quelle: Iterunbearbeitet
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