Basilius Axt: Unterschied zwischen den Versionen
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Axt studierte - ohne Einschreibungsgebühren zu entrichten - seit 1506 an der Universität Frankfurt (Oder) und wechselte am 21. Mai 1520 an die Universität Wittenberg. In Wittenberg fand er am 3. Juni 1521 als Baccalaureus der Medizin Zugang zur medizinischen Fakultät und betätigte sich aufgrund seiner Mittellosigkeit als Apotheker bei Lucas Cranach dem Älteren. Am 9. Dezember 1523 erwarb er unter Augustin Schurff das Lizentiat der Medizin und wurde am 5. Dezember 1524 in den Senat der medizinischen Fakultät aufgenommen. Daraufhin empfahl ihn Philipp Melanchthon am 25. Dezember 1524 als Stadtarzt für Nürnberg und Martin Luther setzte sich für ihn 1525 für einen Lehrstuhl der Chirurgie an der Wittenberger Hochschule ein. | |||
Da diese Vermittlungen fehlschlugen, fand Axt 1525 eine Anstellung beim Torgauer Rat für 30 Gulden als Arztapotheker. Zum Abschluss seines akademischen Werdegangs promovierte er in Wittenberg am 22. Juli 1527 zum Doktor der Medizin. Nachdem er sich mit dem Apotheker in Torgau überworfen hatte, schied er 1528 aus seiner Stellung und war vorübergehend in Gotha tätig. Im August 1531 wurde er Leibarzt des Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach in Königsberg. Der Herzog unterstützte den Umzug mit 20 Gulden, finanzierte 1542 die Einrichtung eines Chemischen Laboratoriums und unternahm 1545 eine Deutschlandreise mit Axt, der ihn auch auf Reisen nach Polen begleitete. Sein Leichnam wurde in der Löbenichtschen Kirche beigesetzt. Dort wurde ihm ein Epitaph errichtet, das mit einem Gedicht von Mathias Stojus (1526-1583) versehen wurde. | |||
Er hatte 1524 Ave von Schönfeld († 1541) geheiratet, auf die unter anderem auch Martin Luther schon ein Auge geworfen hatte. Sie war eine der Nonnen, die mit Katharina von Bora aus dem Kloster Nimbschen entflohen waren, und brachte in dieser Ehe drei Söhnen und einer Tochter zu Welt. Eine Tochter ehelichte unter anderem Stanislaus Rapagelanus. Zudem ist sein Sohn der Mediziner Theobald Axt (* um 1520 in Wittenberg, † 1585 in Elbing) bekannt. 1542 heiratet Axt erneut, seine zweite Frau starb 1549 an der Pest. | |||
Apothekerlehre; Immatrikulation in [[Studium::Frankfurt/Oder; 1506]]; Studium der Medizin in [[Studium::Wittenberg; 1520]]; lic. med. 1523; Promotion [[Doktor::Wittenberg; 1527]]; Leibarzt bei Herzog [[Leibarzt::Albrecht (Preußen)]] in [[Königsberg]] (bestallt erst 1548). | Apothekerlehre; Immatrikulation in [[Studium::Frankfurt/Oder; 1506]]; Studium der Medizin in [[Studium::Wittenberg; 1520]]; lic. med. 1523; Promotion [[Doktor::Wittenberg; 1527]]; Leibarzt bei Herzog [[Leibarzt::Albrecht (Preußen)]] in [[Königsberg]] (bestallt erst 1548). | ||
Version vom 5. Oktober 2010, 10:56 Uhr
Vorlage:PND; Namensvarianten: Blasius Axt; Doctor Basilius; *1486 in Frankfurt/Oder, +9.3.1558 in Königsberg (Preußen)
Vita
Axt studierte - ohne Einschreibungsgebühren zu entrichten - seit 1506 an der Universität Frankfurt (Oder) und wechselte am 21. Mai 1520 an die Universität Wittenberg. In Wittenberg fand er am 3. Juni 1521 als Baccalaureus der Medizin Zugang zur medizinischen Fakultät und betätigte sich aufgrund seiner Mittellosigkeit als Apotheker bei Lucas Cranach dem Älteren. Am 9. Dezember 1523 erwarb er unter Augustin Schurff das Lizentiat der Medizin und wurde am 5. Dezember 1524 in den Senat der medizinischen Fakultät aufgenommen. Daraufhin empfahl ihn Philipp Melanchthon am 25. Dezember 1524 als Stadtarzt für Nürnberg und Martin Luther setzte sich für ihn 1525 für einen Lehrstuhl der Chirurgie an der Wittenberger Hochschule ein.
Da diese Vermittlungen fehlschlugen, fand Axt 1525 eine Anstellung beim Torgauer Rat für 30 Gulden als Arztapotheker. Zum Abschluss seines akademischen Werdegangs promovierte er in Wittenberg am 22. Juli 1527 zum Doktor der Medizin. Nachdem er sich mit dem Apotheker in Torgau überworfen hatte, schied er 1528 aus seiner Stellung und war vorübergehend in Gotha tätig. Im August 1531 wurde er Leibarzt des Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach in Königsberg. Der Herzog unterstützte den Umzug mit 20 Gulden, finanzierte 1542 die Einrichtung eines Chemischen Laboratoriums und unternahm 1545 eine Deutschlandreise mit Axt, der ihn auch auf Reisen nach Polen begleitete. Sein Leichnam wurde in der Löbenichtschen Kirche beigesetzt. Dort wurde ihm ein Epitaph errichtet, das mit einem Gedicht von Mathias Stojus (1526-1583) versehen wurde.
Er hatte 1524 Ave von Schönfeld († 1541) geheiratet, auf die unter anderem auch Martin Luther schon ein Auge geworfen hatte. Sie war eine der Nonnen, die mit Katharina von Bora aus dem Kloster Nimbschen entflohen waren, und brachte in dieser Ehe drei Söhnen und einer Tochter zu Welt. Eine Tochter ehelichte unter anderem Stanislaus Rapagelanus. Zudem ist sein Sohn der Mediziner Theobald Axt (* um 1520 in Wittenberg, † 1585 in Elbing) bekannt. 1542 heiratet Axt erneut, seine zweite Frau starb 1549 an der Pest.
Apothekerlehre; Immatrikulation in Frankfurt/Oder (1506, ?); Studium der Medizin in Wittenberg (1520, ?); lic. med. 1523; Promotion Wittenberg (1527); Leibarzt bei Herzog Albrecht (Preußen) (?, ?) in Königsberg (bestallt erst 1548).
Literatur
- Scholz 1962, 54-57.
- Anselmino 2003
- Jaster 2005, 17-36 (Ärzteviten)
- http://de.wikipedia.org/wiki/Basilius_Axt
Archivalien
- HBA C 1 Nr. 1171 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1171).
- HBA C 1 Nr. 1184 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1184).
- Ostpr. Fol. 69, 932-934 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1185).
- Ostpr. Fol. 69, 966-969 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1193).
- Ostpr. Fol. 69, 978-981 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1196).
- Ostpr. Fol. 66, 23-25 (Regest: Benninghoven 2006, Nr. 963: A. erw.).
- Ostpr. Fol. 68, fol. 150r (Regest: Benninghoven 2006, S. 873, Nr. 2005): A. als Überbringer v. Briefen.
- HBA D Nr. 1270 (Regest: Hartmann 2002, S. 251 f.).
- HBA D Nr. 1307 (Regest: Hartmann 2002, S. 294 f.).
- HBA D Nr. 1310 (Regest: Hartmann 2002, S. 296 f.).
- HBA D. Nr. 1334/1 (Regest: Hartmann 2002, S. 336).
- HBA D Nr. 1399 (Regest: Hartmann 2002, S. 396 f.; hier „Blasius Axt“).
- HBA D Nr. 1482 (Regest: Hartmann 2002, S. 479).
- HBA D Nr. 2308 (über Stoius’ Besorgung des Nachlasses Axt i.J. 1558), Hartmann 2006, S. 225-227.
Briefe
- Ostpr.Fol. 69, 889-891 (Regest: Hartmann 1991, Nr. 1172).
- HBA D Nr. 1589/2 (Unbek. an Axt; Beilage zu einem Brief vom 20.9.1553; Regest: Hartmann 2005, S. 74).