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=== einschlägige Bestände ===
=== einschlägige Bestände ===


'''Sign. AIII 49,6: Bestallungen und öffentliche Akten der hiesigen Physici''': 4-5 cm, fast alles Briefe! Enth. auch Bestallungen und Briefe von Wundärzten. '''Davon hat Prof. Stolberg 25 Briefe in ADIS aufgenommen''', unter dem dortigen Datum waren sie teilweise nicht auffindbar, teilweise lese ich das Datum anders, unter „o.D.“ lt. Prof: Stolberg findet sich in einigen Fällen ein Empfangsvermerk, durch den der Brief doch datierbar ist. '''Die Sign. müsste generell wie oben lauten, ich habe danach gefragt: in ADIS umsignieren!''' Die Briefe sind über die Einträge im Findbuch hinaus nicht katalogisiert, ich bemühte mich, Einzelaufnahmen oder wenigstens Sammelaufnahmen nach einzelnen Ärzten als Sender anzulegen.
'''Sign. AIII 49,6: Bestallungen und öffentliche Akten der hiesigen Physici''': 4-5 cm, fast alles Briefe! Enth. auch Bestallungen und Briefe von Wundärzten. '''Davon hat Prof. Stolberg 25 Briefe in ADIS aufgenommen''', unter dem dortigen Datum waren sie teilweise nicht auffindbar, teilweise lese ich das Datum anders, unter „o.D.“ lt. Prof: Stolberg findet sich in einigen Fällen ein Empfangsvermerk, durch den der Brief doch datierbar ist. '''Die Sign. müsste generell wie oben lauten, ich habe danach gefragt: in ADIS umsignieren!''' Bei Stolberg noch die damals gültige Signatur. Die Briefe sind über die Einträge im Findbuch hinaus nicht katalogisiert, ich bemühte mich, Einzelaufnahmen oder wenigstens Sammelaufnahmen nach einzelnen Ärzten als Sender anzulegen. Fehler von Walter bei bei Märcklin korrigiert durch M. Stolberg


Bestallungsurkunden des Theophilus Märcklin, 1635, 1638; FOTOS
Bestallungsurkunden des Theophilus Märcklin, 1635, 1638; FOTOS
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Sign. A III 109, 12: Bader, Barbierer – Chirurgen, Wundärzte: enth. Ordnung der Barbiere und Wundärzte zu Memmingen (von 1603 mit Ergänzungen bis 1663); Ordnung der Bader und Wundärzte Augsburg (von 1638) mit dem Anschreiben und Rechnung für das Abschreiben der Kanzlei Augsburg von 1691: Diese wurden offenbar zum Zwecke der Aufstellung / Erneuerung? der Wundärzteordnung Lindaus eingeholt; [Stellungnahme der Sanitätsdeputierten] vom 15.6.1691 zu derselben: FOTO, rechts oben auf dem Titelblatt genannt sind die Mitglieder der Kommission: 3 „Physici“: B[ürgermeister] Welz, D[r]. Öler, D[r]. Müller und  2 Ratsvertreter: Coschnill (?), Wolff, datiert ist das Schriftstück in der ersten Zeile, es trägt keine Unterschrift, ein Adressat erscheint nicht [mutmaßlich war es der Stadtrat]: Die Ordnung solle nach Augsburger Vorbild aufgerichtet werden. Verwiesen wird im Text meist nur auf dort geltenden 40 Punkte, welche „passieren“ [übernommen werden] könnten, nur die geringfügigen Abweichungen werden eigens vermerkt. Allerdings seien die „4 geschworenen Maister“ als Gremium in Lindau unbekannt, dazu erfolgt der Vorschlag, zwei der Deputierten  über die Sanität zur Oberaufsicht über die Wundärzte hinzuzuziehen. Am Ende erscheint die Bemerkung, der vorliegende Entwurf solle Hans Jacob Sirii [, Wundarzt in Lindau,] vorgestellt [und dieser] befragt werden, wer anstelle der „4 geschworenen Maister“ auftreten solle; Wiederholung des Vorschlags, zwei der Deputierten über die Sanität dafür hinzuzuziehen.  
Sign. A III 109, 12: Bader, Barbierer – Chirurgen, Wundärzte: enth. Ordnung der Barbiere und Wundärzte zu Memmingen (von 1603 mit Ergänzungen bis 1663); Ordnung der Bader und Wundärzte Augsburg (von 1638) mit dem Anschreiben und Rechnung für das Abschreiben der Kanzlei Augsburg von 1691: Diese wurden offenbar zum Zwecke der Aufstellung / Erneuerung? der Wundärzteordnung Lindaus eingeholt; [Stellungnahme der Sanitätsdeputierten] vom 15.6.1691 zu derselben: FOTO, rechts oben auf dem Titelblatt genannt sind die Mitglieder der Kommission: 3 „Physici“: B[ürgermeister] Welz, D[r]. Öler, D[r]. Müller und  2 Ratsvertreter: Coschnill (?), Wolff, datiert ist das Schriftstück in der ersten Zeile, es trägt keine Unterschrift, ein Adressat erscheint nicht [mutmaßlich war es der Stadtrat]: Die Ordnung solle nach Augsburger Vorbild aufgerichtet werden. Verwiesen wird im Text meist nur auf dort geltenden 40 Punkte, welche „passieren“ [übernommen werden] könnten, nur die geringfügigen Abweichungen werden eigens vermerkt. Allerdings seien die „4 geschworenen Maister“ als Gremium in Lindau unbekannt, dazu erfolgt der Vorschlag, zwei der Deputierten  über die Sanität zur Oberaufsicht über die Wundärzte hinzuzuziehen. Am Ende erscheint die Bemerkung, der vorliegende Entwurf solle Hans Jacob Sirii [, Wundarzt in Lindau,] vorgestellt [und dieser] befragt werden, wer anstelle der „4 geschworenen Maister“ auftreten solle; Wiederholung des Vorschlags, zwei der Deputierten über die Sanität dafür hinzuzuziehen.  


Im Akt folgt eine Abschrift der Ordnung der Barbierer und Bader in Augsburg vom 2.12.1638, weiter die  „Balbierer Tax“ (o.O.) vom 16.8.1647 sowie vom 13.10.1665 in jeweils zweifacher Ausfertigung; „Ratserkanntnus“ wegen der Unterscheidung von Badern und Wundärzten, 12.2.1714 sowie alles weitere ( 4-5 cm) 18. Jh.  
Im Akt folgt eine Abschrift der Ordnung der Barbierer und Bader in Augsburg vom 2.12.1638, weiter die  „Balbierer Tax“ (o.O.) vom 16.8.1647 sowie vom 13.10.1665 in jeweils zweifacher Ausfertigung; „Ratserkanntnus“ wegen der Unterscheidung von Badern und Wundärzten, 12.2.1714 sowie alles weitere ( 4-5 cm) 18. Jh.
 
=== Erfaßte Briefe ===
=== Erfaßte Briefe ===



Version vom 1. September 2016, 09:17 Uhr

Allgemeine Informationen

Stadtarchiv Lindau

Maximilianstr. 52

88131 Lindau

(gleich neben dem Bahnhof, in der Alten Post, Zugang durch die Stadtbibliothek im Hinterhaus)


Postanschrift:

Stadtarchiv Lindau

Postfach 1772

88107 Lindau (B)


Tel. 08382 / 277 596-0

Fax:08382/277596-849

Email: stadtarchiv@lindau.de

Ansprechpartner: Herr Stauder; Ansprechpartnerin Frau Vögele; sehr nettes Personal; Aushebung erfolgt sofort

Öffnungszeiten

Mi: 14-17:45

Fr: 9-11:45

sowie nach Vereinbarung


Sichtungen

Archivaufenthalt Prof. Stolberg: 12/2009

Archivaufenthalt TW: 27.-29.10.2010


Die Erhebung im Archiv ist damit abgeschlossen (TW, 13.12.2013)


Literatur zum Archiv

  • Ferdinand Eckert: Zur Geschichte der Gesundheitspflege im 17. Jahrhundert besonders in Lindau. Ein Beitrag zur Lindauer Kulturgeschichte. In: Halbmonatsschrift der National-Zeitung vereinigt mit Lindauer Tagblatt, Jahrgang 16, Nr. 5, S. 17-24
  • Ferdinand Eckert: Von Lindauer Ärzten. In: Halbmonatsschrift der National-Zeitung vereinigt mit Lindauer Tagblatt, Jahrgang 16, Nr. 7, S. 25-30
  • Markus Breitwieser: Die Stadtbibliothek Lindau im Bodensee: eine Untersuchung zu Geschichte und Funktion. Wiesbaden: Harrassowitz 1996
  • Joetze; Loewe; Stettner 1909, das wenige zu den Stadtärzten in: Bd. 1, 1. Abtlg., S. 323
  • Dokument AKA_Archive_Lindau.doc bei TW (Inhalt wie im folgenden)

Bestände

  • Findbuch Bestand A III (bis zum Umzug in das neue Archiv: "Reichsstädtische Akten"): KOPIE s. Ordner Lindau;


Medizinalwesen in Lindau

Stadtärzte (s. Ärzteseiten): im 16. Jh. zwei, später drei Joetze; Loewe; Stettner 1909, Bd. 1, 1. Abtlg., S. 323):

Michael Fornnacher / Formacher, städtischer Arzt = Stadtarzt Lindau, urkundl. Ewähnt am 30.9.1512 (lt. Joetze / Loewe / Stettner 1909, Bd. 2, S. 282).

Johann Mürgel, 1. H. 16. Jh., Beisitzer des Ehegerichts (lt. Joetze / Loewe / Stettner 1909, Bd. 1, 1. Abtlg., S. 309)

Johann Hener, 1. H. 16. Jh.

Abraham Mürgel (Johann Mürgels Sohn), bestallt am 11.11.1584;

Peter Eckolt aus Isny, bestallt am 11.11.1584;

Calixt Rietmann, bestallt am 3.10.1600, nach ihm sein Sohn

Ulrich Rietmann, bestallt am 2.9.1623;

1. H. 17. Jh.: Theophil Mercklin aus Lauingen, Wolfgang Ringler, Hans Konrad Weltz aus Konstanz, Weltz war später Bürgermeister;

Johann Ulrich Müller, bestallt 1660; nach ihm sein Sohn Georg Ulrich Müller;

Johann Ulrich Oeler, bestallt am 7.9.1666;

Johann Konrad Zwilling, bestallt am 28.1.1698.


Schriftstücke (Briefe? TW) der Deputierten der Sanität, auch: Deputierte zu Beobachtung der Sanita; Deputation die sanità betreffend; Mitglieder waren die Stadtärzte, zwei Ratsmitglieder, üblicherweise erscheinen 5 Namen, häufig der von Bürgermeister Dr. med. Wolfgang Welz.


einschlägige Bestände

Sign. AIII 49,6: Bestallungen und öffentliche Akten der hiesigen Physici: 4-5 cm, fast alles Briefe! Enth. auch Bestallungen und Briefe von Wundärzten. Davon hat Prof. Stolberg 25 Briefe in ADIS aufgenommen, unter dem dortigen Datum waren sie teilweise nicht auffindbar, teilweise lese ich das Datum anders, unter „o.D.“ lt. Prof: Stolberg findet sich in einigen Fällen ein Empfangsvermerk, durch den der Brief doch datierbar ist. Die Sign. müsste generell wie oben lauten, ich habe danach gefragt: in ADIS umsignieren! Bei Stolberg noch die damals gültige Signatur. Die Briefe sind über die Einträge im Findbuch hinaus nicht katalogisiert, ich bemühte mich, Einzelaufnahmen oder wenigstens Sammelaufnahmen nach einzelnen Ärzten als Sender anzulegen. Fehler von Walter bei bei Märcklin korrigiert durch M. Stolberg

Bestallungsurkunden des Theophilus Märcklin, 1635, 1638; FOTOS

„Bestallungs Concept“ des Dr. Wolffgang Ringgler, 29.12.1652 [a.St.] ; FOTOS

Zwei Briefe von Theophilus Märcklin an Bürgermeister Calixt Hünlin bzw. Rat, 23.10.1649; in ADIS

Bestallung des Baders Lorenz Kronigger als Brecharzt, 9.7.1668 (außen: 1667)

Bestallungsurkunde von Dr. med. Wolffgang Ringler / Ringgler / Rinkhler / Rinclerus, 29.12.1652; FOTOS

Bestallungsurkunde von Dr. med. Johann Conradt Welz, 10.10.1653; FOTOS

Wolfgang Rinclerus an Bürgermeister und Rat, 10 S., Eingangsvermerk: 17.12.1652 mit einem „Extract“ (und marginalen Kommentaren des Schreibers zur Haltung seiner „Herren“, d.h. wohl: im Stadtrat): Ringler will [ebenso hoch] wie Dr. Rietmann besoldet werden. Er habe vielfältige Gefahren auszustehen, müsse pflichtgemäß Apotheken, Barbierer und Hebammen visitieren. Während Dr. Rietmann mit einem städtischen Stipendium studiert habe, habe Ringler die Kosten seines Studiums selbst getragen und dabei viel Geld verausgabt. Er werde auch in leidigen Pestzeiten als Stadtarzt herangezogen und habe auch zu anderen Zeiten viel Gefahr auszustehen, daher begehrt er „100 Silbergeld auff 3 Jahr lang“ zur Gehaltaufbesserung; FOTOS.

Wolfgang Rinclerus an Bürgermeister und Rat, 3 S., Eingangsvermerk: 22.11.1652 – Verschreibung?, wiederholt die Forderungen in seinem am 17.12.1652 eingegangenen „Memorial“; FOTOS.

Bestallung des Schnitt- und Wundarztes Maximilian Kirch zum Brechenarzt, 11.1.1667.

Conrad Sirii, Bader zur Schmiden an den Lindauer Rat, Eingangsvermerk: 12.10.1653.

Johann Müller, Chirurg an Bürgmeister und Rat Lindaus, Eingangsvermerk: 7.7.1652.

Georg Kohler, Schnitt-, Leib- und Wundarzt an Bürgermeister und Rat Lindaus, Eingangsvermerk: 27.2.1652.

Deliberation wegen Bestallung eines Brechenarzts, 1652; oben rechts: „praesentib.“ und drei Namen: anwesend? Bestallung von Johann Müller als Brechenarzt, 1652.

Albanus Schudin, Barbierer und Wundarzt an Bürgermeister und Rat Lindaus, Eingangsvermerk: 27.10.1651.

Supplikation des Scherers Jacob Morkh wegen der ausstehenden Schulden der von ihm in Sterbenden Läufen behandelten Kranken (Summa: 31 fl. 30 #); Eingangsvermerk: 10.8.1631; der Akt enth. auch seine Bestallung zum Brechenarzt sowie Notizen zu den Verhandlungen darum; von Morkh folgen noch etliche Petitionen.

Bestallung von Johann Georg Wagner, Balbierer, 21.10.1607.

Bestallung von Jacob Bauman, Bader, 9.4.1613 - [usw., für weitere Schreiben der Wundärzte habe ich nur noch die Namen notiert, wegen der Namen in der Sanitätsdeputierten: Joachim K*?; Paulus Mitler? – siehe FOTO]

„Copy“ [Entwurf], o.D., der Bestallungsurkunde der Dres. Abraham Mürgel / Mirgel / Mirgelius und Peter Eckolt / Eckholt /Eckold, 5 S., mit Verbesserungen als Marginalien, der Akt enth. auch die Bestallungsurkunde vom 11.11.1584 in zweifacher Ausfertigung; FOTO

6 Schreiben des Schulmeisters Hieronymus Hardenus, 1593-1598.

Schreiben der Deputierten [über] die Sanität, 2.9.1623: Verhandlung mit Dr. Ulrich Riedhmann / Rietmann wegen seiner Bestallung; „Deputirte placitiren dgl. 1. Punctum“ – d.h. die rechts oben Genannten waren die jeweils bei der Unterredung / Verhandlung anwesenden Deputierten über die Sanität?; der Akt enth. auch die Bestallungsurkunde vom 2.9.1623, FOTOs

Schreiben von Ulrich Rietmann vom 19.7.1623, 4 S., FOTOs.

Supplikation von Stadtarzt Dr. med. Calixtus Rietmann wegen einer Gehaltsaufbesserung, 14.9.1614, 4 S. , FOTOs.

Bestallung des Calixt Rietmann und spätere „Copi“ [Entwurf] davon, 5 S., mit Ergänzungen als Marginalien; die Kopie wurde anlässlich der Aufsetzung der Bestallung von Ulrich Rietmann angelegt und dessen Namen in den Urkundentext eingesetzt, 1623, 3.10.1600; FOTOS.

Tractatio der Deputierten [über die Sanität] mit Ulrich Rietmann; FOTOs.

4 Schreiben von Dr. med. Peter Eckolt an Bürgermeister und Rat, 18.2.1576; 17.7.1579; 2.8.1579; 6.6.1604; FOTOS.

Schreiben von Bürgermeister und Rat an Peter Eckolt, Entwurf, 20.7.1579; FOTO.

23 Schreiben von Stadtarzt und Kalendersteller (seit 1671) Johann Ulrich Oeler, 1666-1693; der Akt enth. auch das „Bestallungs Concept“, 3 S., zu seiner Bestallung vom 7.9.1666, seinen Pflegschaftsbericht über das „Pfleghaus Conto des Hn.? Zwilling“, eine „Anzeig Kornstüblin betreffend“, 1 S., Bearbeitungsvermerk: 5.8.1687; dazu FOTOs: siehe auch Prof. Stolbergs Eingaben in ADIS, ist die Datierung zutreffend? Oder wurde die liegende „8“ als „9“ gelesen???: dazu FOTO; im Akt finden sich noch etliche weitere hss. Dedikationsepisteln aus Oelers Feder, meist zu seinen Jahreskalendern, auch zu einer Pestschrift, teilweise auch Zettel wegen der Aushändigung der Kalender an den Stadtschreiber, „Herrn Schwager“ – heißt der Mann so oder ist er es?

„Bestallungs Concept“ von Bürgermeister und Rat Lindaus für Dr. med. Johann Ulrich Müller, 6 S. mit Verbesserungen als Marginalien, 1660 (= „sechzehenhundert zehenundfünffzig“!).

4 Schreiben von Johann Ulrich Miller / Müller; Bearbeitungsvermerk: 8.4.1660; Datum: 22.7.1666; Bearbeitungsvermerk: 7.1.1667; Bearbeitungsvermerk: 14.2.1667.

Konzept von Bürgermeister und Rat für die Bestallung von Dr. med. Johann Conrad Zwilling zum Stadtarzt mit Änderungen als Marginalien, 4 S., 28.1.1698, der Akt enth. auch die Bestallungsurkunde, 4 S., vom selben Datum mit Zwillings Siegel und Unterschrift.

7 Schreiben von Johann Conrad Zwilling, Bearbeitungsvermerke: o.D.; 4.9.1695; 14.11.1695; 20.11.1695; 20.12.1697; 26.1.1699; 14.2.1699, siehe auch Prof. Stolbergs Eingaben in ADIS; ich habe zu allen Briefen FOTOs gemacht, da bis auf einen alle Briefe über den Eingangsvermerk datierbar sind! (bei Prof. Stolberg 3 x „o.D.“)

Der nächste und letzte Vorgang im Akt stammt aus dem Jahr 1737.


Sign. AIII 59,1: Sanitätswesen: Allgemeines. Verordnungen, Gutachten Gutachten der Herren Medici Theophilus Mercklin und Ringler an die Herren [Bürgermeister und Rat] wegen „böser Läuf der Rothen Ruhr“, 2.7.1653, 6 S.: FOTO.

Gutachten der Sanitätsdeputierten (inkl. Mercklin und Ringler) wegen der roten Ruhr, 8.7.1653, 1. S: „wegen eingerissner Seuch der Rotenruhr mit den Herren Medicis deliberirt“: es folgen die anzuordnenden Maßnahmen, um in der Stadt die Sauberkeit zu verbessern; FOTO.

4 Gutachten [der Sanitätsdeputierten?] wegen der in Frankfurt und Köln grassierenden Pest, 12.1.1666; 23.1.1666; 10.7.1666; 1.8.1666 – Lindau war wichtiger Durchgangspunkt der Handelswege von Süd nach Nord - mit der Schlussfolgerung der Einführung einer Quarantäne der von dort eintreffenden Handelswaren und Personen, 1666; der Akt auch enth. Liste der 31 Hafenmeister [, die darüber zu informieren waren und die Einhaltung zu überwachen hatten]: FOTOS;

Gutachten der fünf „Deputiertn“ [hier explizit] über die Sanität wegen sterbenden Läuf, Handelswaren, 26.10.1668, 1 S.: FOTOS.


Gutachten der fünf „Deputiertn“ über die Sanität wegen der leidigen „contagion“ [Pest] in Österreich, sonderlich zu Wien, wie auch, wie wegen der passierenden Personen und Handelswaren zu halten sein solle, 26.10.1668, 3 S.: FOTOS; führte zum „Befehl“ von Bürgermeister und Rat an die niedere Gerichtsbarkeit vom 27.8.1679, fremde Waren oder Personen nicht in die Stadt einzulassen oder zu beherbergen, gedruckt als Senatsbeschluss vom 14.9.1679, dass wegen der, wie allgemein bekannt, in Ungarn (Pressburg) und Wien grassierenden „Contagionischen Suchten“ nach Beschluss des Rates mit diesem öffentlichen Anschlag [in Form dieses Zettels, ca. DIN A 5] „alle von dar kommende Gůter und raisende Personen alhie bannisirt seyn / vnd nicht passiert oder eingelassen werden sollen / bey scharffer vnd vnnachlässiger Bestraffung / so darwider gehandlet wird“; ausführlicher erneuert wurde der öffentliche Anschlag nochmals am 29.7.1679: Waren und Personen dürften nicht passieren oder in die Stadt eingelassen werden, es sei denn, man hätte sie nachweislich einer 40tägigen Quarantäne unterzogen oder die Reisenden könnten durch Eide oder Urkunden beweisen, aus ganz unverdächtigen Orten zu kommen; im Akt enthalten sind Passierscheine der Stadttore mit Personenbeschreibung der Engetretenen (Name, Statur, Alter, Haarfarbe) und Vermerke über ihren wiedererfolgten Austritt.

„Instruction“ [des Stadtrates Lindau] vom 22.10.1679 an die Herren „Deputierte der Sanität“ entsprechend den bereits gedruckten Patenten wegen der in Österreich und Ungarn grassierenden Pest: sie sollen die Einhaltung der 40tägigen Quarantäne überwachen; Ausnahmen möglich, wenn Personen „durch glaubhaffte attesta und eydliche anlobung behaupten würden, dass sie an selbigen verdächtigen orten lange zeit nicht gewesen“; Bettler und Landfahrer seien gar nicht einzulassen, es sei denn, sie seien Untertanen der Stadt, FOTOs.

Es folgen im Akt weitere ähnliche Schriftstücke aus der Feder von Bürgermeister und Rat oder Sanitätsdeputierten aus dem Jahr 1680;

Deliberation der Deputieretn über die Sanität wegen gefährlich einreissender infection vom 2. 3.1680; Bearbeitungsvermerk: „refer= und ratificiert den 11. Martij 1680: Pfleghaus und „Rheinhaus“ sollen mit ausreichend „bethgewand“, hausrat und anderem [zur Aufnahme der Infizierten] ausgestattet werden; in der Stadt sei auf Sauberkeit zu achten; Schweine, Gänse und Enten seien aus der Stadt zu schaffen; die Pferdeställe seien fleißig sauer zu halten; es seien ausreichend Getreidevorräte anzulegen, um im Notfall die Armen versorgen zu können; es sei personal für das Brechenhaus und Totengräber zu bestallen.

der Akt enthält ein Schreiben von Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau vom 13.8.1680 an die Stadtobrigkeiten von Nürnberg, Augsburg, Ulm Memmingen, Biberach, Ravensburg, Kempten, Isny, Leipzig und weitere über die Einführung einer 40tägigen Quarantäne in Lindau sowie ein ähnliches Schreiben wegen des Schiffsverkehrs an die Nachbarstädte Schaffhausen, Konstanz, St. Gallen, Mersburg usw. vom gleichen Datum; zum auswärtigen Briefwechsel Lindaus mit anderen Städten siehe sonst Sign. A III, 59, 6;

Deliberation wegen grassierendener Krankheit, 26.8.1690, darunter Physici Öler, Welz Einhaltung der Ordnungen der Apotheker, Barbiere und Hebammen, Bettler und Landfahrer seien nicht einzulassen; führt zum Ratsdekret vom 13.9.1680: FOTOS

Stellungnahme der Sanitätsdeputierten (darunter Dres. Welz, Öler, Müller), die Apothekenvisitation betreffend: Apotheken sollen sich in Pestzeiten mit mehr Medikamenten eindecken, dies solle durch eine Visitation überprüft werden; den Apothekern solle eidlich auferlegt werden, die Rezepte nicht zu verändern: FOTO

„Extractus Senatus Consulti vom 4. Jan 1692“: 8. Jan. 1692: Ist bei gehaltener Deputation die Sanità betreffend für nothwendig gehalten wurden“: FOTO

Sanitatis Consilium: Von Reinigung der Gassen und Straßen, Versorgung und Verpflegung der Armen, 29.8.1693 FOTO


Sign. A III 59,6: Korrespondenzen und Verhandlungen zum Kontagion: Wie zu erwarten handelt es sich um Ämterbriefverkehr - keine Ärzte als Sender oder Empfänger darunter!; Bürgermeister und Rat Lindau an Stadt Konstanz, Bischof von Konstanz und weitere deutsche, schweizerische und italienische Städte, gleichfalls deren eingehende Schreiben, kaiserliche Dekrete.


Sign. A III 109, 12: Bader, Barbierer – Chirurgen, Wundärzte: enth. Ordnung der Barbiere und Wundärzte zu Memmingen (von 1603 mit Ergänzungen bis 1663); Ordnung der Bader und Wundärzte Augsburg (von 1638) mit dem Anschreiben und Rechnung für das Abschreiben der Kanzlei Augsburg von 1691: Diese wurden offenbar zum Zwecke der Aufstellung / Erneuerung? der Wundärzteordnung Lindaus eingeholt; [Stellungnahme der Sanitätsdeputierten] vom 15.6.1691 zu derselben: FOTO, rechts oben auf dem Titelblatt genannt sind die Mitglieder der Kommission: 3 „Physici“: B[ürgermeister] Welz, D[r]. Öler, D[r]. Müller und 2 Ratsvertreter: Coschnill (?), Wolff, datiert ist das Schriftstück in der ersten Zeile, es trägt keine Unterschrift, ein Adressat erscheint nicht [mutmaßlich war es der Stadtrat]: Die Ordnung solle nach Augsburger Vorbild aufgerichtet werden. Verwiesen wird im Text meist nur auf dort geltenden 40 Punkte, welche „passieren“ [übernommen werden] könnten, nur die geringfügigen Abweichungen werden eigens vermerkt. Allerdings seien die „4 geschworenen Maister“ als Gremium in Lindau unbekannt, dazu erfolgt der Vorschlag, zwei der Deputierten über die Sanität zur Oberaufsicht über die Wundärzte hinzuzuziehen. Am Ende erscheint die Bemerkung, der vorliegende Entwurf solle Hans Jacob Sirii [, Wundarzt in Lindau,] vorgestellt [und dieser] befragt werden, wer anstelle der „4 geschworenen Maister“ auftreten solle; Wiederholung des Vorschlags, zwei der Deputierten über die Sanität dafür hinzuzuziehen.

Im Akt folgt eine Abschrift der Ordnung der Barbierer und Bader in Augsburg vom 2.12.1638, weiter die „Balbierer Tax“ (o.O.) vom 16.8.1647 sowie vom 13.10.1665 in jeweils zweifacher Ausfertigung; „Ratserkanntnus“ wegen der Unterscheidung von Badern und Wundärzten, 12.2.1714 sowie alles weitere ( 4-5 cm) 18. Jh.

Erfaßte Briefe