Joachim Camerarius (1534-1598): Unterschied zwischen den Versionen

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== Vita ==
== Vita ==
Fünftes Kind (von neun überlebenden Kindern) des Humanisten [[Joachim Camerarius I.]] und der Anna, Truchsessin von Grünsperg. Verbrachte seine Jugend in Tübingen und in Leipzig, ging  
Fünftes Kind (von neun überlebenden Kindern) des Humanisten [[Joachim Camerarius I.]] und der Anna, Truchsessin von Grünsperg. Verbrachte seine Jugend in Tübingen und in Leipzig, ging auf die neugegründete Landesschule in Pforta.


Studium in [[Studium::Wittenberg; 1552]] (wohnt bei [[Melanchthon]]); dann [[Studium::Leipzig; 1553]], dann zweijähriger Aufenthalt bei [[Johannes Crato von Crafftheim]] in [[Breslau]], Studium der Medizin in [[Studium::Padua; 1559]] bei Falloppio und [[Studium::Bologna; 1559; 1562]], dort Dr. med.[[Doktor::Bologna; 27. 07. 1562]].
Studium in [[Studium::Wittenberg; 1552]] (wohnte bei [[Melanchthon]]); dann [[Studium::Leipzig; 1553]], dann zweijähriger Aufenthalt bei [[Johannes Crato von Crafftheim]] in [[Breslau]].
Italienaufenthalt in [[Studium::Padua; 1559]] und in [[Studium::Bologna; 1559; 1562]], wo er unter anderem bei [[Gabriele Falloppio]] und [[Ulisses Aldrovandi]] hörte. Machte in Bologna seinen Dr. med. [[Doktor::Bologna; 27. 07. 1562]].


Wurde Stadtarzt in [[Stadtarzt::Nürnberg; 1564]], wenig später auch Leibarzt des Würzburger [[Leibarzt::Fürstbischof Veit von Würzburg|Fürstbischofs Veit von Würzburg; 1565]] und des Bamberger [[Leibarzt::Fürstbischof Ernst von Mengersdorff|Fürstbischofs Ernst von Mengersdorff]].
Nach dem Studium wurde er Stadtarzt in [[Stadtarzt::Nürnberg; 1564]], wenig später auch Leibarzt des Würzburger [[Leibarzt::Fürstbischof Veit von Würzburg|Fürstbischofs Veit von Würzburg; 1565]] und des Bamberger [[Leibarzt::Fürstbischof Ernst von Mengersdorff|Fürstbischofs Ernst von Mengersdorff]]. Außerdem beriet er weitere Fürsten in ärztlichen Fragen, nahm aber nie eine Stelle als Leibarzt an.


1565(?) Heirat mit Justine Bernbeck, Witwe der gewesenen Stadtärzte [[Johann Prünsterer]] (um 1526-1554), Arzt in Nürnberg seit 1551, und [[Johannes Heß]] (+1564), seit 1554 Stadtarzt. Mit ihr hatte er einen Sohn ([[Joachim Camerarius III.]], *1566).
1565 Heirat mit Justine Bernbeck, Witwe der gewesenen Stadtärzte [[Johann Prünsterer]] (um 1526-1554), Arzt in Nürnberg seit 1551, und [[Johannes Heß]] (+1564), seit 1554 Stadtarzt. Mit ihr hatte er einen Sohn ([[Joachim Camerarius III.]], *1566).


Zweite Ehe mit Maria Rummel von Lonerstedt (1544-1577), Tochter von Balthasar RvH, Nürnberger Patrizier und Pfleger von Altdorf, mit ihm vier Kinder.  
Zweite Ehe mit Maria Rummel von Lonerstedt (1544-1577), Tochter von Balthasar RvH, Nürnberger Patrizier und Pfleger von Altdorf, mit ihr vier Kinder, drei Söhne (Balthasar, Ludwig (+1651)und Christoph (+1602)) und eine Tochter (?).  


Mai 1580 Heirat mit Ursula Hack von Suhl, gen. Thill (+1589), von ihr eine Tochter.
Mai 1580 Heirat mit Ursula Hack von Suhl, gen. Thill (+1589), von ihr eine Tochter.
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Seit 1571 Bemühungen um Neuordnung des Gesundheitswesens in Nürnberg: 1592 Collegium Medicum, dessen erster Dekan er wurde.
Seit 1571 Bemühungen um Neuordnung des Gesundheitswesens in Nürnberg: 1592 Collegium Medicum, dessen erster Dekan er wurde.


Botan. Studien, botan. Berater Landgraf Wilhelms IV. von Hessen-Kassel.
Er beschäftigte sich mit botanischen Studien, war unter anderem auch botansicher Arzt von Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel.
 
 


== Werke ==
== Werke ==


* Kommentare zu den Dioskurides-Ausgaben von Mattioli: De plantis Epitome utilissima (Frankfurt/M. 1586), dt. als Kreutterbuch
* Synopsis quorundam brevium sed perutilium commentariorum de peste, Autoribus aliquod excellentissimis medicis... Edita studio Joachimi Camerarii, Norimbergae, 1583.
* Hortus medicus et philosophicus (Ffm. 1588).  
* De plantis epitome utilissima Petri Andreae Matthioli …novis plane, et ad vivvm expressis iconibus ... aucta, & locupletata à Ioachimo Camerario, Francofortum, 1586.
* Kreutterbuch Des Hochgelehrten weitberümbten Herrn Petri Andreae Matthioli, Frankfurt, 1586.
* Hortvs Medicvs Et Philosophicvs + Sylva Hercynia, Franfurt, 1588.
* Symbolorum & Emblematum Ex Re Herbaria Desumtorum Centuria Una, Moguntiae, 1590.
* Symbolorum & Emblematum Ex Animalibus Quadrupedibus desumtorum Centuria Altera, Moguntiae, 1595.
* Symbolorum & Emblematum Ex Volatilibus Et Insectis Desumtorum Centuria Tertia, Moguntiae, 1596.
* Symbolorum Et Emblematum Ex Aquatilibus Et Reptilibus Desumptorum Centuria Quarta, Moguntiae, 1604 (post mortem).
 


== Literatur ==
== Literatur ==
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* 12 Briefe an JJ Grynäus;
* 12 Briefe an JJ Grynäus;
* 20 Briefe an [[Brief an::Theodor Zwinger; Manuskript; UB Basel; Fr. Gr. Ms. II 28]] (u.a.)
* 20 Briefe an [[Brief an::Theodor Zwinger; Ms; UB Basel; Fr. Gr. Ms. II 28]] (u.a.)
* an [[Brief an::Caspar Bauhin; Manuskript; UB Basel; G 2 I 2 (157 u.ö.)]]
* an [[Brief an::Caspar Bauhin; Ms; UB Basel; G 2 I 2 (157 u.ö.)]]
* 18 an [[Brief an::Jakob Zwinger; Manuskript; UB Basel; Fr. Gr. Ms. I 12]].  
* 18 an [[Brief an::Jakob Zwinger; Ms; UB Basel; Fr. Gr. Ms. I 12]].  
* [[Brief an::Kaspar Wolf; Manuskript; ZB Zürich; Ms F 57 (217, 220)]]
* [[Brief an::Kaspar Wolf; Ms; ZB Zürich; Ms F 57 (217, 220)]]


* 27 Briefe von ihm in: Cista medica.
* 27 Briefe von ihm in: Cista medica.

Version vom 18. Dezember 2009, 13:03 Uhr

auch der Jüngere, 1534 in Nürnberg, 1598 in Nürnberg.

Vita

Fünftes Kind (von neun überlebenden Kindern) des Humanisten Joachim Camerarius I. und der Anna, Truchsessin von Grünsperg. Verbrachte seine Jugend in Tübingen und in Leipzig, ging auf die neugegründete Landesschule in Pforta.

Studium in Wittenberg (1552, ?) (wohnte bei Melanchthon); dann Leipzig (1553, ?), dann zweijähriger Aufenthalt bei Johannes Crato von Crafftheim in Breslau. Italienaufenthalt in Padua (1559, ?) und in Bologna (1559, 1562), wo er unter anderem bei Gabriele Falloppio und Ulisses Aldrovandi hörte. Machte in Bologna seinen Dr. med. Bologna (27 Juli 1562).

Nach dem Studium wurde er Stadtarzt in Nürnberg (1564, ?), wenig später auch Leibarzt des Würzburger Fürstbischofs Veit von Würzburg; 1565 und des Bamberger Fürstbischofs Ernst von Mengersdorff. Außerdem beriet er weitere Fürsten in ärztlichen Fragen, nahm aber nie eine Stelle als Leibarzt an.

1565 Heirat mit Justine Bernbeck, Witwe der gewesenen Stadtärzte Johann Prünsterer (um 1526-1554), Arzt in Nürnberg seit 1551, und Johannes Heß (+1564), seit 1554 Stadtarzt. Mit ihr hatte er einen Sohn (Joachim Camerarius III., *1566).

Zweite Ehe mit Maria Rummel von Lonerstedt (1544-1577), Tochter von Balthasar RvH, Nürnberger Patrizier und Pfleger von Altdorf, mit ihr vier Kinder, drei Söhne (Balthasar, Ludwig (+1651)und Christoph (+1602)) und eine Tochter (?).

Mai 1580 Heirat mit Ursula Hack von Suhl, gen. Thill (+1589), von ihr eine Tochter.

Seit 1571 Bemühungen um Neuordnung des Gesundheitswesens in Nürnberg: 1592 Collegium Medicum, dessen erster Dekan er wurde.

Er beschäftigte sich mit botanischen Studien, war unter anderem auch botansicher Arzt von Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel.


Werke

  • Synopsis quorundam brevium sed perutilium commentariorum de peste, Autoribus aliquod excellentissimis medicis... Edita studio Joachimi Camerarii, Norimbergae, 1583.
  • De plantis epitome utilissima Petri Andreae Matthioli …novis plane, et ad vivvm expressis iconibus ... aucta, & locupletata à Ioachimo Camerario, Francofortum, 1586.
  • Kreutterbuch Des Hochgelehrten weitberümbten Herrn Petri Andreae Matthioli, Frankfurt, 1586.
  • Hortvs Medicvs Et Philosophicvs + Sylva Hercynia, Franfurt, 1588.
  • Symbolorum & Emblematum Ex Re Herbaria Desumtorum Centuria Una, Moguntiae, 1590.
  • Symbolorum & Emblematum Ex Animalibus Quadrupedibus desumtorum Centuria Altera, Moguntiae, 1595.
  • Symbolorum & Emblematum Ex Volatilibus Et Insectis Desumtorum Centuria Tertia, Moguntiae, 1596.
  • Symbolorum Et Emblematum Ex Aquatilibus Et Reptilibus Desumptorum Centuria Quarta, Moguntiae, 1604 (post mortem).


Literatur

  • Fischer1931, in: Ärztl. Mitt. 33 (1931)
  • Hunger, Charles de L’Escluse, Bd. 2: 5-8 mit weiterer Literatur
  • Jöcher I,1594f.; Kestner 168f.
  • Killy, Literaturlexikon, Bd. 2, 350 (mit weiterer Literatur)
  • Zedler, Bd. 5, Sp. 394f.

Briefe

UB Basel

  • 27 Briefe von ihm in: Cista medica.

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