Bernhard Rottendorf (1594-1671): Unterschied zwischen den Versionen

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* "Vorred an den guthertzigen Leser" (= Rottendorffs Vorrede zu seiner ersten Veröffentlichung)
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2022, 17:30 Uhr

Grunddaten zu Bernhard Rottendorf (1594-1671)
GND-Nummer(n) 118978055
Namensvariante(n) Bernhard Rottendorf
Geburtsdatum 10.12.1594
Geburtsort Münster
Sterbedatum 1671
Sterbeort Sterbeort nicht bekannt

Vita

Sohn von Bernhard Rottendorff d.Ä.; immatrikuliert in Rostock (September 1614, ?), dort scheint er noch nicht Medizin studiert zu haben; Studium der Medizin in Helmstedt (1616, ?); er studierte dort u.a. mit Wilhelm Ernst Scheffer und Johann Scintzius; Dr. med.; 1622 heiratete er in Münster Clara Kock, aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen aber nur drei Töchter überlebten; am 4. November 1622 leistete er den Bürgereid; 1623 folgte die Geburt seines Sohnes Johannes, der aber bereits mit zwei Jahren starb; Arzt in Münster (?, 1640); er teilte sich die Praxis mit seinem Vater Bernhard Rottendorff d.Ä., der 1640 starb; dann (Botaniker und) Stadtarzt in Münster (1640, ?) mit doppeltem Gehalt (= 50 Taler jährlich); Leibarzt des Bischofs Ferdinand von Fürstenberg (?, ?) ebd.; 1637 verlieh Kaiser Ferdinand III. (HRR) ihm die Würde eines kaiserlichen Hofpfalzgrafen (Comes Palatinus); 1646 wurde er als diplomatischer Mittelsmann zwischen Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff und Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg tätig; seine Haupttätigkeit für die Stadt Münster fällt in die Zeit des Friedenskongresses: er hatte bereits 1634 als "Kurgenosse" an der Ratswahl teilgenommen, 1642 wurde er Mitglied dieses Gremiums, dem er - mit Ausnahme von 1656 - bis zu seinem Tod angehörte; er war Leibarzt beim Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern, beim Fürstbischof von Paderborn Dietrich Adolf von der Recke (?, ?) und beim Fürstbischof von Münster (?, ?); "von Haus aus" bestallter Arzt; durch einen kaiserlichen Erlaß vom 1.12.1653 erhielt er den Titel "Hofmedicus" bzw. "Medicus Caesareus"; Leibarzt bei Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (?, ?), den er im Mai 1655 von einer schweren Krankheit heilte; 1659 war er als Leibarzt beim Osnabrücker Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg (?, ?) tätig; durch die Belagerung von Münster konnte Rottendorff keine Reisen unternehmen und erhielt offensichtlich auch keine Nachrichten.

Erst im Januar 1661 erfuhr er vom Tod seines ältesten Sohnes Bernhard Eustach Rottendorff, der bereits am 10.9.1660 mit 26 Jahren in Rom gestorben war. Am 2. 9.1662 starb sein zweiter Sohn, der Jurist Moritz Ernst Rottendorff mit 25 Jahren in Ingolstadt; er selbst war 1666 längere Zeit bettlägerig und wurde von seinem Schwiegersohn Dr. Hosius betreut; am 31.1.1668 starb seine Ehefrau; am 17.4.1671 wurde durch das Läuten der Totenglocke von St. Ludgeri sein Tod verkündet.

Werke

Die letzten drei von Rottendorffs zahlreichen Veröffentlichungen bezogen sich auf die Medizin:

  • Consilium oder räthliches Gutachten, die anhero schwebende Epidemische Haupt-Kranckheit oder Ungarische Fiebersucht betreffendt (Münster: Dale 1628; Neuauflage Münster: Verlag Dietrich Raesfeld 1665)
  • Consilium Pestifugum oder Räthliches Gutachten, wie nemblich ein jeder, so wol in der Vorsorg alß auch Heylung der itzo hin und wieder einreissenden Pestilenz sich zu verhalten hat. Auß gnedigsten Befelch des Hochwürdigsten Fürsten und Herrn H. Christopff Bernhard Bischoffen zu Münster ... dieses Stiffts Einwohnern zum besten schriftlich verfasset und auff diese gegenwertige sorgliche Zeit sonderlich gerichtet durch Bernhard Rottendorff D." (Münster: Verlag Dietrich Raesfeld 1666, 79 Seiten)
  • Consilium anti-dysentericum oder Rähtliches Guetachten, die itzo hin und wieder einreissende rothe Ruhr betreffendt, wie nemblich vor diesem Elend die Gesunde sich hüten und bewahren, die darmit behafftete aber darvon sich erledigen und befreyen können (Münster: Verlag Dietrich Raesfeld 1670)

Literatur

  • PND
  • Jöcher 3, 2255
  • Jakobi 1991, 3, 5, 8f., 19f., 24f., 27f., 32, 35, 37f., 44-47


  • Zum dichterischen Werk des münsterischen Arztes und Humanisten Bernhard Rottendorff (1594-1671). Mit Beiträgen von Helmut Lahrkamp und Bertram Haller, hrsg. v. Franz-Josef Jakobi, Münster 1991. (detaillierte Ansicht)
  • Helmut LahrkampEin Arzt und Dichter im Barockzeitalter, in: Franz-Josef Jakobi (Hg.): Zum dichterischen Werk des münsterschen Arztes und Humanisten Bernhard Rottendorff : (1594 - 1671) / Hermann Hugenroth. Mit Beitr. von Helmut Lahrkamp und Bertram Haller, Münster 1991, S. 3-55. (detaillierte Ansicht)
  • Helmut LahrkampEin Polyhistor des 17. Jahrhunderts, Bernardus Rottendorffius Monasteriensis, comes Palatinus ac medicus Caesareus, in: Konrad Repgen / Stephan Skalweit (Hg.): Spiegel der Geschichte - Festgabe für Max Braubach, Münster 1964, S. 456-477. (detaillierte Ansicht)

Archivalien

  • "Vorred an den guthertzigen Leser" (= Rottendorffs Vorrede zu seiner ersten Veröffentlichung)

Briefe

  • Brief an Johann Friedrich Gronovius vom 8. Juli 1649 (gedruckt 1647 in Köln und Brüssel (282 Seiten)
  • Brief an den Bürgermeister und Rat der Stadt Münster von 1628 (= Widmung im "Consilium ... die ... Ungarische Fiebersucht betreffendt")
  • Brief an die Fürstbischöfe von Münster und Paderborn von 1670 (= Widmung im "Consilium anti-dysentericum")

Briefe von Bernhard Rottendorf (1594-1671)

 EmpfängerStandortSignaturEditionAnmerkungLiteraturSeitenBearbeitung
Bernhard Rottendorf an Isaac Vossius (1)Isaac VossiusUB LeidenBUR F 111 Br. 1649 Herkunft der Angabe unklar; im digitalen Katalog der UBL nicht enthalten!unbearbeitet