Matthias Anomaeus: Unterschied zwischen den Versionen

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== Vita ==
== Vita ==


 
Im Wintersemester Beginn des Studiums an der Universität [[Studium::Basel; 1568; 1572]]. Dann Studium in [[Studium::Tübingen; 1572; 1578]], wo er 1573 den akademischen Grad eines Magisters erwarb und unter die Lehrkräfte aufgenommen wurde. Er nahm daneben ein Medizinstudium auf und setzte sein Studium in [[Studium::Padua; 1578; 1581]] fort, kehrte 1581 zurück und wurde unter [[Andreas Planer]] zum Dr. med. [[Doktor::Tübingen; 1581]] promoviert. Anschließend wurde er kaiserlicher Sekretär und unternahm als Hofmeister Reisen nach Frankreich, England und Italien. 1583 wurde er Landschaftsphysikus in [[Landphysicus::Linz; 1583; 1597]] und übernahm 1597 das Rektorat der Linzer Schule. Gleichzeitig war er Leibarzt bei [[Leibarzt::Abt und Konvent Kremsmünster; 1591]]. Aus der Rektorenstelle wurde er jedoch vertrieben. Daher ging er 1601 als Arzt nach [[Praxis::Ansbach; 1601; 1609]], übernahm 1602 die Apotheke in seinem Heimatort (Wunsiedel) und geriet aufgrund seiner evangelischen Überzeugung in zunehmende Auseinandersetzungen. So dachte er 1605 darüber nach, seine dem Protestantismus feindliche Umgebung zu verlassen. Gleichwohl als Stadtarzt in [[Stadtarzt::Wunsiedel; 1606]] belegt. Anscheinend hat er sich dann mit dem sächsischen Hof in Verbindung gesetzt, denn der sächsische Kurfürst [[Christian II. (Sachsen)|Christian II. von Sachsen]] empfahl ihn 1607 für eine Professur der Philosophie oder Medizin. Dem Wunsch des Landesherrn folgend übertrug man Anomäus am 14. Juni 1607 die Professur der niederen Mathematik von [[Tobias Tandler]]. Der im regen Kontakt zu [[Johannes Kepler]] stehende Anomäus las über die Aritmeticam logisticam Obserrationes und begab sich Ende 1609 wieder nach Linz, da sich dort scheinbar die Lage entspannt hatte. Er wurde er wieder Rektor der Schule und 1610 als Dichter mit der Dichterkrone ausgezeichnet, stand aber weiter mit der Wittenberger Universität in Kontakt, die er bei der Errichtung des Wittenberger Hospitals unterstützte.  
 
Anomäus begann im Wintersemester 1568 ein Studium an der [[Universität Basel]]. 1572 wechselte er an die [[Universität Tübingen]], wo er 1573 den akademischen Grad eines [[Magister]]s erwarb und unter die Lehrkräfte aufgenommen wurde. Er nahm ein Medizinstudium auf und begab sich 1578 an die [[Universität Padua]], kehrte 1581 zurück nach [[Doktor::Tübingen; 1581]] und promovierte unter [[Andreas Planer]] 1581 zum [[Doktor]] der Medizin. Anschließend wurde er kaiserlicher Sekretär und unternahm als Hofmeister Reisen nach [[Frankreich]], [[England]] und [[Italien]].  
 
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Aus der Rektorenstelle wurde er jedoch vertrieben. Daher ging er 1601 als Arzt nach [[Praxis::Ansbach; 1601; 1609]], übernahm 1602 die Apotheke in seinem Heimatort und geriet aufgrund seiner evangelischen Überzeugung in zunehmende Auseinandersetzungen. So dachte er 1605 darüber nach, seine dem Protestantismus feindliche Umgebung zu verlassen. Anscheinend hat er sich dann mit dem sächsischen Hof in Verbindung gesetzt, denn der sächsischen Kurfürst [[Christian II. (Sachsen)|Christian II. von Sachsen]] empfahl ihn 1607 für eine Professur der Philosophie oder Medizin.
 
Dem Wunsch des Landesherrn folgend übertrug man Anomäus am 14. Juni 1607 die Professur der niederen Mathematik von [[Tobias Tandler]]. Der im regen Kontakt zu [[Johannes Kepler]] stehende Anomäus las über die Aritmeticam logisticam Obserrationes und begab sich Ende 1609 wieder nach Linz, da sich dort scheinbar die Lage entspannt hatte. Er wurde er wieder Rektor der Schule und 1610 als Dichter mit der [[Dichterkrone]] ausgezeichnet, stand aber weiter mit der Wittenberger Universität in Kontakt, die er bei der Errichtung des Wittenberger Hospitals unterstützte.  


Zur Hochzeit seines Sohnes Johann Joachim Anomäus begab er sich nach Steyr, wo er während der Feierlichkeiten einen Herzinfarkt erlitt und verstarb. Sein Leichnam wurde nach Linz überführt und dort beigesetzt.
Zur Hochzeit seines Sohnes Johann Joachim Anomäus begab er sich nach Steyr, wo er während der Feierlichkeiten einen Herzinfarkt erlitt und verstarb. Sein Leichnam wurde nach Linz überführt und dort beigesetzt.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Book::Guggenberg 1962]]
* [[Book::Guggenberger 1962]]
* [[Book::Medick 1979]]
* [[Book::Medick 1979]]
* [[Schmidt 1951]]
* [[Book Section::Koch 2007]]
* [[Koch 2007]]
* [[Book::Schnabel 1992]]
* [[Schnabel 1992]]
* [[Journal Article::Slaby 1958]], 102
* [[Journal Article::Slaby 1958]], 102
* http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Anom%C3%A4us
* http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Anom%C3%A4us
* [[Journal Article::Luschin–Ebengreuth 1886]]
* [[Journal Article::Luschin-Ebengreuth 1886]]


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== Archivalien ==  
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2022, 16:09 Uhr

Grunddaten zu Matthias Anomaeus
GND-Nummer(n) 132698161
Namensvariante(n) Matthias Anomoeus ; Matthias Ungleich ; Matthias Anomoeus Bernstein
Geburtsdatum 1550
Geburtsort Wunsiedel
Sterbedatum 5.8.1614
Sterbeort Steyr

Vita

Im Wintersemester Beginn des Studiums an der Universität Basel (1568, 1572). Dann Studium in Tübingen (1572, 1578), wo er 1573 den akademischen Grad eines Magisters erwarb und unter die Lehrkräfte aufgenommen wurde. Er nahm daneben ein Medizinstudium auf und setzte sein Studium in Padua (1578, 1581) fort, kehrte 1581 zurück und wurde unter Andreas Planer zum Dr. med. Tübingen (1581) promoviert. Anschließend wurde er kaiserlicher Sekretär und unternahm als Hofmeister Reisen nach Frankreich, England und Italien. 1583 wurde er Landschaftsphysikus in Linz (1583, 1597) und übernahm 1597 das Rektorat der Linzer Schule. Gleichzeitig war er Leibarzt bei Abt und Konvent Kremsmünster (1591, ?). Aus der Rektorenstelle wurde er jedoch vertrieben. Daher ging er 1601 als Arzt nach Ansbach (1601, 1609), übernahm 1602 die Apotheke in seinem Heimatort (Wunsiedel) und geriet aufgrund seiner evangelischen Überzeugung in zunehmende Auseinandersetzungen. So dachte er 1605 darüber nach, seine dem Protestantismus feindliche Umgebung zu verlassen. Gleichwohl als Stadtarzt in Wunsiedel (1606, ?) belegt. Anscheinend hat er sich dann mit dem sächsischen Hof in Verbindung gesetzt, denn der sächsische Kurfürst Christian II. von Sachsen empfahl ihn 1607 für eine Professur der Philosophie oder Medizin. Dem Wunsch des Landesherrn folgend übertrug man Anomäus am 14. Juni 1607 die Professur der niederen Mathematik von Tobias Tandler. Der im regen Kontakt zu Johannes Kepler stehende Anomäus las über die Aritmeticam logisticam Obserrationes und begab sich Ende 1609 wieder nach Linz, da sich dort scheinbar die Lage entspannt hatte. Er wurde er wieder Rektor der Schule und 1610 als Dichter mit der Dichterkrone ausgezeichnet, stand aber weiter mit der Wittenberger Universität in Kontakt, die er bei der Errichtung des Wittenberger Hospitals unterstützte.

Zur Hochzeit seines Sohnes Johann Joachim Anomäus begab er sich nach Steyr, wo er während der Feierlichkeiten einen Herzinfarkt erlitt und verstarb. Sein Leichnam wurde nach Linz überführt und dort beigesetzt.

Zu Matthias Anomaeus vermerkt die Paduaner Artistenmatrikel: “Magister Matthias Ungleich condictus Anomoeus de Bernstain Wohnsidlensium Variscus nomen suum professus est in album pridie calendas novembris anno 1577, contulit dimidium coronatum”, mit dem Nachtrag: “Doctor. Medicus provincialis Austriae superioris, factus rector Ludi Lyncensis anno 98. Exul factus vivit in patria. Anno 1609 iterum factus rector Gymnasii Lincensis. Nunc professor mathematum Witembergensis” (Luschin, BLNÖ 17 (1883), S. 396, Nr. 751, Schnabel, Exulanten, S. 208; Artistenmatrikel Padua, S. 41)

Schriften

  • De causis dierum criticorum, Tübingen 1575
  • De hypostasi in urina, Tübingen 1576

Literatur

Archivalien

Briefe